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Selected Publication:

Lintner, A.
Ätiologie von Lippen-Kiefer-Gaumenspalten - Literatur der letzten 20 Jahre
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2008. pp. 93 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Lintner Andrea
Advisor:
Mossboeck Rudolf
Altmetrics:

Abstract:
Lippen- und Gaumenspalten sind Fehlbildungen, die sowohl das äußere Erscheinungsbild des Gesichtes als auch die Sprachentwicklung in Mitleidenschaft ziehen. Es werden Spalten des primären und sekundären Gaumens unterschieden und diese müssen in ihrer Pathogenese als voneinander unabhängig angesehen werden. Exaktes Timing und die richtige Positionierung der Wachstumszonen sind absolute Voraussetzungen für das ungestörte Entstehen des Gesichtes. Jede noch so kleine Abweichung in diesen Entwicklungsarealen kann zu einer Fehlbildung führen. Als Erklärungsmodell für die Ätiologie von Lippen-Kiefer-Gaumenspalten wird, wie für die meisten Missbildungen am Menschen, eine multifaktorielle Theorie herangezogen, deren Bedeutung in der Koppelung von genetischen und exogenen Faktoren liegt. Obwohl man feststellen kann, dass exogene Faktoren eine wichtige Rolle bei der Prädisposition zu orofazialen Missbildungen spielen, stellen die Gene als endogene Faktoren in vielen Fällen die bedeutenderen Auslöser dar. Einige Riskofaktoren wie Nikotin- und Alkoholkonsum oder diverse Medikamente sowie Umweltgifte und Strahlen nehmen Einfluss auf die Entstehung kongenitaler Fehlbildungen oder stellen zumindest zusätzlich triggernde Faktoren dar. Neue, auf Genetik fokussierte Studien, leisten relevante Beiträge zum Verständnis der Ätiologie von orofazialen Spalten, speziell in Hinblick auf jene Formen, die einen ausgeprägten genetischen Hintergrund zeigen.

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