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Gewählte Publikation:

Huber, V.
Expression von Sphingosin-1-Phosphat Rezeptoren im Gelenksknorpel
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2009. pp.51 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Angerer Hannes
Graninger Winfried
Stradner Martin Helmut
Altmetrics:

Abstract:
Osteoarthrose (OA) ist eine häufige degenerative Erkrankung einzelner oder mehrerer Gelenke, die mit einer Zerstörung des Gelenkknorpels einhergeht. Es kommt zu einem Knorpelmatrixabbau durch Proteasen und Kollagenasen, die durch eine Reihe von Zytokinen und Entzündungsmediatoren induziert werden. Eine entscheidende Rolle in der Pathogenese der OA hat das katabole Zytokin Interleukin-1 (IL-1). Unsere Forschungsgruppe konnte in einer vorangegangenen Arbeit zeigen, dass Sphingosin-1-Phosphat (S1P) eine Inhibierung der Knorpelzerstörung durch IL-1 bewirkt. S1P ist ein Derivat von Sphingosin, dem Rückgrat aller Sphingolipide. S1P bindet an G Protein gekoppelte Rezeptoren (S1P1-5), von denen jeder eine unterschiedliche Signalkaskade aufweist. Obwohl von mikromolaren Anteilen an S1P in der Synovia von Patienten mit OA und RA berichtet wurde, ist noch nicht bekannt, ob die S1P Rezeptoren von Chondrozyten im menschlichen Gelenksknorpel exprimiert werden. Das Ziel dieser Arbeit war die immunhistochemische Darstellung der S1P Rezeptorsubtypen S1P1-3 im Knorpel von Patienten mit Gonarthrose. Von besonderem Interesse waren die Unterschiede der Lokalisation und Verteilung sowie eine mögliche Korrelation der Rezeptorexpression mit dem Zerstörungsgrad des Knorpels. Es wurden humane Knorpelproben von makroskopisch sichtbaren beschädigten und nicht beschädigten Arealen entnommen. Anschließend wurden die Proben in Formalin fixiert und in Paraffin eingebettet. Die Schnitte wurden mit Safranin-O gefärbt und daran anschließend ein histologisches Grading nach OARSI durchgeführt. Die S1P1-3-Rezeptor Isotypen konnten in den humanen Knorpelproben mittels Immunhistochemie nachgewiesen werden. Die S1P1 positiven Zellen sind hauptsächlich in den oberflächlichen Fissuren lokalisiert, wohingegen die S1P2 positiven Zellen in den Chondrozyten-Clustern in der oberflächlichen und mittleren Zone gefunden werden. S1P3 positive Zellen verhalten sich ähnlich wie S1P2 positive Zellen, jedoch sind sie auch noch in tieferen Zonen zu finden. Des Weiteren ist die Expression von S1P2 Rezeptoren insgesamt am stärksten. Unsere Ergebnisse zeigen, dass die S1P Rezeptor Isotypen S1P1-3 von humanen Chondrozyten bei Knorpelschädigungen in vivo exprimiert werden. Das S1P Signal könnte eine zelluläre Reaktion auf diese Schädigungen darstellen. Diese Resultate könnten von Interesse im Zusammenhang mit der Anwendung von pharmakologischen S1P Agonisten wie FTY720 sein.

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