Gewählte Publikation:
Ternobetz, N.
Parodontitis und Schwangerschaft
Auswirkungen der parodontalen Erkrankungen in der
Schwangerschaft eine systematische Übersicht
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2009. pp. 84
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Wimmer Gernot
- Altmetrics:
- Abstract:
- Die Parodontitis zählt als multifaktorielle Erkrankung zu den häufigsten und am meisten unterschätzten Volkskrankheiten, mit stark steigender Prävalenz und Inzidenz. Nach heutigen Erkenntnissen stellen parodontale Erkrankungen eine Gefahr für die allgemeine Gesundheit dar. Im Rahmen von ungünstigen Schwangerschaftsverläufen wird immer häufiger ein Zusammenhang mit parodontalen Erkrankungen diskutiert. Mehr als vier Millionen Kinder sterben innerhalb der ersten vier Lebenswochen weltweit, ein Drittel davon sind Frühgeborene. Die Frühgeburtlichkeit ist eine der Hauptursachen für kindliche Mortalität und Morbidität. Trotz großer Bemühungen zur Verringerung oder Verhinderung ihrer Häufigkeit, gelingt dies nur in Maßen. Ziel dieser Arbeit soll es sein, denkbare Rückschlüsse zwischen parodontalen Erkrankungen und ungünstigen Schwangerschaftsausgängen aufzuzeigen. Das beinhaltet auch einen kurzen Überblick über die Veränderungen in der Schwangerschaft durch Parodontopathien. Des Weiteren wird auf die Ätiologie und Pathogenese der Parodontitis eingegangen. Im Zuge dieser Literaturrecherche wurden aktuelle Studien miteinander verglichen, die Parodontitiden als möglichen Risikofaktor für Frühgeburten und untergewichtige Neugeborene überprüften. Variabilität der Definitionen von Parodontitis und negativen Schwangerschaftsergebnissen sowie uneinheitliche Messgrößen der einzelnen Untersuchungen erschweren aussagekräftige Schlussfolgerungen. In der rezenten Literatur gibt es Hinweise, die eventuelle Rückschlüsse erlauben, dass bei bestimmten Risikogruppen eine Assoziation parodontaler Erkrankungen mit ungünstigen Schwangerschaftsverläufen bestehen könnte, jedoch fehlen klare Beweise, dass eine nicht-chirurgische Behandlung von parodontalen Erkrankungen während der Schwangerschaft deren Ausgänge verbessert, dessen ungeachtet gilt diese als sicher für Mutter und Fetus.