Medizinische Universität Graz Austria/Österreich - Forschungsportal - Medical University of Graz

Logo MUG-Forschungsportal

Gewählte Publikation:

Roth, S.
Inkontinenz und Alter
[ Dissertation ] Medical University of Graz; 2009. pp. 124 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Frudinger Andrea
Lang Uwe
Altmetrics:

Abstract:
Präambel Harninkontinenz ist ein häufiges, immer noch stark tabuisiertes Problem. Diesbezügliche Vorurteile sind noch sehr verbreitet und erschweren häufig eine sachgerechte Versorgung, mitunter sogar eine erfolgreiche Prävention.Diese Abhandlung untersucht das Gesundheitsmanagement inkontinenter, alter Menschen im Raum der europäischen Union mit vergleichender Zielsetzung. Beleuchtet wird die jeweilige demographische Entwicklung der einzelnen Staaten, ökonomische sowie soziale Fragen, Versorgungsqualität und deren Kosten. Material und Methodik Verwendet wurden MEDLINE sowie Embase und die Cochrane Library.Gesucht wurden publizierte randomisierte kontrollierte Studien, Metaanalysen, systematische Reviews, nationale Statistiken und existierende Leitlinien. Inkontinenzgesellschaften sämtlicher EU-Staaten wurden auf elektronischem Weg gebeten, relevante Daten zu oben angeführter Fragestellung zur Verfügung zu stellen. Ergebnisse Demographischen Untersuchungen nach werden Menschen stetig älter. Sie müssen sich degenerativen körperlichen Veränderungen stellen. Inkontinenz wird nicht nur das Thema von Hochbetagten sein, sondern wird allein durch das Ansteigen des Lebensalters in Zukunft mehr Menschen treffen. Europaweit wird der Anteil der sehr alten Menschen (80 Jahre und älter), ausgehend von einem Wert von 3.4% im Jahr 2000 bis auf 11,4 % im Jahr 2050 ansteigen.Bereits 1991 nannte eine Expertengruppe der EU strategische Ziele, wie mit der unaufhaltsamen demographischen Entwicklung der Bevölkerung umzugehen ist. Sie kamen zu dem Schluss, dass umfassende Wissensvermittlung auf diesem Gebiet ausschlaggebend ist. Synopsis Global gültige Strategien zur Lösung dieser Problematik sind derzeit in Europa nicht umsetzbar, allerdings ist der Druck auf die öffentlichen Ausgaben durch die Bevölkerungsalterung bereits jetzt enorm und wird rasant zunehmen. Das geht entweder mit einer dramatischen Erhöhung des Haushaltsdefizits oder einer deutlichen Verschlechterung der Versorgung alter, gebrechlicher Menschen einher.Nur einer Enttabuisierung des Themas, Verbesserung der Öffentlichkeitsarbeit und durch präventive Maßnahmen können langfristig nicht nur die Lebensqualität der Betroffenen verbessert sondern auch die Kosten für den Staatshaushalt deutlich gesenkt werden.Die Medizinischen Universität Graz plant einen Lehrstuhl für Geriatrie. Damit einher geht eine Zunahme der Aufmerksamkeit für diese sensible Patientengruppe, verbesserte Motivation für Ärzte und Betreuer durch exzellente Ausbildung und letztendlich eine Reduktion der Kosten, durch optimale Betreuung.

© Med Uni Graz Impressum