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Selected Publication:

Pirchheim, S.
Erkrankungen des Magens
[ Bachelorarbeit ] Medical University of Graz; 2009. pp.41

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Horn Sabine
Altmetrics:

Abstract:
Der Magen, als Speicher für die aufgenommene Nahrung, verbindet den Ösophagus mit dem proximalen Duodenum und gewährleistet eine Einleitung des Verdauungsprozesses. Er lässt sich in vier Regionen einteilen, wobei man die Kardia, den Fundus, das Korpus als den größten Magenanteil und das Antrum mit dem Pylorus (Magenpförtner) unterscheiden kann. In Fundus und Korpus findet man die Magendrüsen, welche Schleim absondernde Nebenzellen, Pepsinogen produzierende Hauptzellen und Magensaft sezernierende Belegzellen enthalten. Eine der wohl wichtigsten Aufgaben des Magens ist die H+-Sekretion in der Parietalzelle. Stimulierende Substanzen dieses komplexen Vorganges stellen Gastrin, Acetylcholin und Histamin dar, wobei Somatostatin, Prostaglandin E2 und andere Faktoren als Sekretionsinhibitoren fungieren können. Eine weitere Hauptaufgabe des Magens ist die Beförderung der aufgenommenen Nahrung nach distal, um sie dann in kleinen Portionen an das Duodenum abgeben zu können. Hierbei spielen regelmäßige Wellen, die von einem Schrittmacherzentrum an der großen Kurvatur ausgehen, eine große Rolle. Der Magen kann sehr oft durch den Einfluss exogener oder endogener Noxen, Ausgangspunkt vieler Pathologien werden. Die häufigste Magenerkrankung stellt die Magenschleimhautentzündung (Gastritis) dar, wobei man hier, je nachdem wie sich das Infiltrat zusammensetzt, zwischen chronischer und akuter Gastritis unterscheidet. Chronische Gastridien lassen sich wiederum hinsichtlich des ABC-Schemas einteilen: Typ A (autoimmune Gastritis), Typ B (bakterielle Gastritis) und Typ C (chemisch toxische Gastritis). Ebenfalls zu den organischen Läsionen zählt die Ulkuskrankheit, wobei man von einem Schleimhautdefekt im Magen (=Ulcus ventriculi) oder im Duodenum (=Ulcus duodeni) spricht, der die Mukosa überschreitet und in tiefe Muskelschichten eindringt. Weitere Erkrankungen des Magens stellen benigne und maligne Tumoren des Magens dar. Von einer gutartigen Gewebsneubildung spricht man, wenn sie vom Epithel oder vom Mesenchym ausgeht und nicht infiltrativ wächst oder metastasiert. Bekannte benigne Tumore sind das Adenom, das Leiomyom, das Gastrinom und der gastrointestinale Stromatumor (GIST). Bösartige Gewebsneubildungen jedoch, gehen von den Epithelschichten aus und können Metastasen bilden. Zu guter Letzt können sich auch Lymphome im Magen ausbilden, die ihren Ursprung im lymphatischen Gewebe der Magenschleimhaut haben und bösartige Tumore darstellen.

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