Gewählte Publikation:
Tadler, M.
Lebertrauma - konservatives und operatives Management
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2008. pp. 122
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Mischinger Hans-Jörg
- Altmetrics:
- Abstract:
- Zusammenfassung Diese Arbeit gliedert sich in die zwei folgenden Bereiche: Im ersten Teil wird anhand eines Querschnittes durch die Literatur der Stand des Wissens zum Thema Lebertrauma dargestellt. In den ersten beiden Kapiteln werden die Evolution der Behandlung von Leberverletzungen im Sinne eines historischen Rückblickes und Grundlagenkenntnisse präsentiert. In den nächsten Kapiteln erfolgt die Darstellung der Verletzungsmechanismen und der Stadieneinteilung von Lebertraumata. Im Kapitel Diagnostik werden die apparativen Untersuchungsmöglichkeiten beschrieben und ihre Vor- und Nachteile erörtert. Am Ende dieses ersten Teiles werden die beiden Therapiemethoden beim Lebertrauma, das konservative und operative Management, erläutert. Die Studie ist der zweite Teil dieser Arbeit: Hintergrund: Leberverletzungen stellen in diagnostischer und therapeutischer Hinsicht eine große Herausforderung dar. Neben der Milz zählt die Leber zu den am häufigsten verletzten Abdominalorganen. In der Studie wurde versucht das Schockraummanagement, die Diagnostik und Therapie der Patienten mit Lebertrauma von Jänner 2000 bis August 2008 zu evaluieren und eine Erklärung bzw. Lösung der Problematiken in diesem Zusammenhang zu finden. Methoden: Daten aus den Krankengeschichten von 116 Patienten wurden erhoben und in einer prospektiven nicht randomisierten Beobachtungsstudie analysiert. Ergebnisse: Das Durchschnittsalter unseres Patientengutes lag bei 37 Jahren, wobei fast doppelt so viele Männer als Frauen betroffen waren. Verletzungsursache waren vor allem Unfälle im Straßenverkehr (76,7%, n=89). 78,4% (n=91) erfüllten die Kriterien eines Polytraumas. 64 (55,2%) Patienten waren primär hämodynamisch stabil, 33 (28,4%) waren instabil. Pro Patient wurden zur Diagnosefindung durchschnittlich 1,3 Sonografien und 1,8 CTs durchgeführt. 73,3% (n=85) der Patienten wurden konservativ behandelt. Die Mortalitätsrate betrug 17,2% (n=20). Prognosebestimmend waren vor allem Begleitverletzungen, in erster Linie das Schädelhirntrauma. Conclusio: Die überwiegende Mehrheit der Patienten mit Lebertrauma können unter Einhaltung der Vorgaben durch den erstellten Behandlungsalgorithmus konservativ sicher und komplikationsarm behandelt werden. Das Outcome der Patienten hängt stark von Muster und Schweregrad der Begleitverletzungen ab.