Gewählte Publikation:
Pilsl, M.
Veränderungen der linksventrikulären Architektur nach Aortenklappenersatz bei Patienten mit Aortenklappeninsuffizienz
[ Dissertation ] Medical University of Graz; 2002. pp.
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Knez Igor
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Rigler Bruno
- Altmetrics:
- Abstract:
- Ziel: Aus einer durch Schlussunfähigkeit der Aortenklappe bedingten Regurgitation von Blut in den linken Ventrikel während der Diastole resultiert eine Zunahme der linksventrikulären Volumina und der myokardialen Masse. Da die myokardiale Hypertrophie mit erhöhter Morbidität und Mortalität einhergeht, ist die Regression dieser Parameter ein wichtiges Ziel des operativen Klappenersatzes als gegenwärtiger Therapiestrategie. Die Erkrankung bleibt trotz hochgradiger Insuffizienz lange symptomlos, zeigt aber nach Klappenersatz, der bei Auftreten klinischer Beschwerden induziert ist, manchmal eine Persistenz dieser Symptome. Die vorliegende Arbeit untersucht daher Ausmaß und zeitlichen Verlauf der postoperativen Veränderungen der linksventrikulären Geometrie bei Patienten mit reiner Aorteninsuffizienz. Methode: In dieser prospektiven klinischen Studie wurden zwischen Januar 1996 und Januar 2001 an 20 Patienten mit reiner Aorteninsuffizienz die Parameter der LV-Geometrie (LV-Masse und Volumina mit Indizes, aortale Gipfelzeit, pulmonal-aortale Transitzeit, Wanddicke an 7 Punkten, maximale systolische Wandverdickung, myokardiale Perfusion) präoperativ, drei Monate sowie 16-20 und 24-30 Monate postoperativ mittels EBT untersucht. Effektive Klappenöffnungsfläche und Ausflusstrakt-Gradienten wurden mittels Ultraschall ermittelt (hämodynamische Parameter). Präoperativ wurde zudem der ACE-Genotyp bestimmt. Ein Einschlusskriterium der Patienten war eine gute Ventrikelfunktion (EF> = 50%), um den Einfluss eines fortgeschrittenen Krankheitsprozesses auf die Regression auszuschließen. Ergebnisse: Die Parameter der linksventrikulären Geometrie zeigten eine signifikante Tendenz zum Normalbereich ausgehend vom präoperativen bis zum dritten postoperativen Wert, wobei diese Regression in den ersten drei bis vier Monaten am stärksten ausgeprägt war. In der Zeit zwischen erster und dritter postoperativer Untersuchung blieben die Parameter weitgehend konstant. Dennoch war der Prozess der Normalisierung insbesondere bei der linksventrikulären Masse und den Volumina inkomplett. Schlussfolgerung: Da in die vorliegende Studie nur Patienten mit guter linksventrikulärer Funktion eingeschlossen wurden, kann ein fortgeschrittenes Krankheitsstadium als Ursache des inkompletten Regressionsprozesses ausgeschlossen werden. Somit müssen irreversible myokardiale Veränderungen bereits vor Auftreten von Symptomen vorhanden sein. Auch ein Hinweis auf einen Einfluss von ACE-Polymorphismen konnte gewonnen werden.