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Selected Publication:

Foerstner, M.
Die Bedeutung der Harnzytologie in der Diagnostik renaler Erkrankungen
[ Dissertation ] Medical University of Graz; 2001. pp.

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Holzer Herwig
Wirnsberger Gerhard
Altmetrics:

Abstract:
Die Harnzytologie hat sich in den letzen Jahren zu einer der Standardmethoden in der Diagnostik renaler Erkrankungen entwickelt. Franz Volhard definierte zum ersten Mal in letzten Jahrhundert renale Erkrankungen an Hand klinischer und laborchemischer Parameter. Ein Sediment, das sehr häufig in der Routine Diagnostik gefunden wird, ist der Nachweis von Erythrozyten. Ihr Vorhandensein kann sowohl renale als auch extrarenale Ursachen haben. Wichtig dabei ist deren Zuordnung zu sogenannten dysmorphen Erythrozyten. Ihr Vorhandensein kann sowohl renale als auch extrarenale Ursachen haben. Wichtig dabei ist deren Zuordnung zu sogenannten dysmorphen Erythrozyten. Eine bestimmte Form dieser Zellen und zwar der Akanthozyt wurde von Birch und Fairly als spezifischer Marker einer glomerulären Hämaturie beschrieben. Diese Akanthozyten oder auch G 1 Zellen genannt entstehen nur durch die Passage der Zellen durch die glomeruläre Basalmembran und den anschließenden Harntrakt. Wichtig für den Patienten stellt eine möglichst frühzeitige Zuordnung seiner Hämaturie zu einer bestimmten Blutungsquelle dar, denn das macht ihn zu einem nephrologischen oder urologischen Patienten, mit damit verbundenen völlig anderen weiteren diagnostischen Schritten. Im Rahmen dieser retrospektiv für den Zeitraum Januar 2000 bis März 2001 durchgeführten Auswertung wurde der Frage nachgegangen, inwieweit ein zytopathologischer Harnbefund mit der klinischen und/oder histologischen Diagnose einer renalen Erkrankung korreliert. Zur Untersuchung kamen 516 Harnproben von 416 Patienten (228 Frauen und 182 Männer). Die proben wurden als Mittelstrahlurin gewonnen und einem Harnteststreifentest, einer Flußzytometrie und einer Zytologie unterzogen. Die Bedeutung der Harnzytologie wird in der Literatur immer noch kontrovers diskutiert. Während einige die Meinung vertreten eine flußzytometrische Untersuchung sollte die konventionelle Zytologie ersetzen, sind andere der Meinung, dass trotz verschiedener Einschränkung der Zytologie, dies nicht der Fall sein sollte. Unser Vergleich konnte zeigen, das der UF-100 Flußzytometer eine glomeruläre Hämaturie zwar mit hoher Sensitivität und Spezifität (95,7% bzw. 93,1%) nachweist, dass aber vor allem im unteren Bereich mit wenigen Erythrozyten gehäuft negative Befunde auftreten. Ein zytologisch nachweisbares nephritisches Sediment (dysmorphe Erythrozyten, Erythrozytenzylinder, Epithelzylinder, etc.) korreliert durchaus mit den klinisch und histologisch nachweisbaren Befunden.

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