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Bock, G.
Die Bedeutung harnzytologischer, mikrobiologischer und laborchemischer Methoden für die Diagnostik eines Harnwegsinfektes
[ Dissertation ] Medical University of Graz; 2002. pp.
- Authors Med Uni Graz:
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Treiber Gerlies
- Advisor:
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Holzer Herwig
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Wirnsberger Gerhard
- Altmetrics:
- Abstract:
- Die Harnanalyse zählt zu den am häufigsten angeordneten Untersuchungen und macht somit einen großen Teil des Untersuchungsmaterials einen Labors aus. In Zeiten der Kostenreduktion sind ein update der medizinischen Indikationen sowie eine kritische Evaluierung von alten und neuen diagnostischen Methoden notwendig. Die Bedeutung der verschiedenen Nachweisverfahren für die Diagnose eines Harnwegsinfektes wird in der Literatur kontroversiell diskutiert. Diese Tatsache erklärt sich zum einen durch verschieden Definitionen des Zustandes, welche mit einem Harnweginfekt assoziiert wird, und zum anderen durch unterschiedliche Anwendungen von diagnostischen Kriterien. Vielfach richtet sich die Diagnose nach der so genannten Kass-Zahl (10 5 CFU7ml), jedoch gibt diese keine definitive Aussage über das Vorliegen einer Entzündung im Harntrakt. Die Diagnose einer Harnwegsinfektion ist insofern schwierig, da es keine konstante Korrelation zwischen Symptomen, Leukozyturie und Bakteriurie gibt. Die limitierenden Faktoren jeder diagnostischen Methode sollten in die medizinischen Überlegungen einbezogen werden, und die Probleme der Störanfälligkeit der Reaktionen müssen bei jedem einzelnen Nachweis diskutiert werden. Der Einsatz der Testreifen als ein einfaches und kostengünstiges Screening, ist weit verbreitet. Trotz der höheren Aussagekraft ist die Harnmikroskopie zu Unrecht in den Hintergrund getreten. Probleme, die im Rahmen einer zytologischen Harnuntersuchung auftreten, sind zum einen der hohe zeitliche Aufwand bei der Präparation und zum anderen, die unterschiedlichen Erfahrungen und Interpretationen des Untersuchenden. Um dieses Problem zu umgehen, und daneben kostengünstiger und zeitsparender zu arbeiten bzw. vergleichbare Ergebnisse zu erhalten, wurde der UF-100 Harnzytologieautomat entwickelt. Zum Screening eines asymptomatischen Patienten eignet sich am besten die Kombination von UF-100 und Teststreifenuntersuchung. Bei jedem klinischen Zweifel, bei komplizierenden Faktoren oder wenn sich Beschwerden nicht schlagartig bessern, muss ein Harnwegsinfekt bewiesen bzw. differentialdiagnostische abgeklärt werden. Den Beweis einer Infektion des Harntrakts beruht auf dem zytologischen Nachweis von Leukozyten und reaktiven Urothelien sowie deren Erregern.