Medizinische Universität Graz Austria/Österreich - Forschungsportal - Medical University of Graz

Logo MUG-Forschungsportal

Gewählte Publikation:

Lenzbauer, V.
Übersicht der aktuellen Forschung über immuntherapeutische Konzepte in der gynäkologischen Onkologie mit besonderer Berücksichtigung der Immunomodulators Imiqimod
[ Dissertation ] Medical University of Graz; 2002. pp.

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Pertl Barbara
Schöll Wolfgang
Altmetrics:

Abstract:
Aufgabe dieser Dissertation war es, einen Überblick über die momentanen Forschungsergebnisse betreffend dendritischer Zellen (DZ)-vermittelnder Immuntherapie zu schaffen, unter besonderer Berücksichtigung des neuen Immunmodulators Imiqimod und seiner Wirkung bzw. seinen Einfluss auf dendritische Zellen. Die auf DZ-basierende Immuntherapie wurde in den letzten Jahren zu einer ernst zu nehmenden Alternative zur Radio- oder Chemotherapie bei der Behandlung maligner Tumoren. In Kapitel 3 wird diese anhand von mehreren Beispielen deutlich. Eine Transfektion von reifen DZ bzw. von aus dem Knochenmark stammenden DZ-Vorläuferzellen mit einem HPV Type 16E7 Vektor, könnte eine künftige Möglichkeit darstellen, um eine spezifische zytotoxische T-Zellen Antwort gegen HPV-16 assoziierte Cervixkarzinome zu bewirken. DZ, gekoppelt mit Peptiden, induzieren eine vermehrte Produktion von spezifischen kCD8+ zytotoxischen T-Lymphozyten, die wiederum spezifisch gegen autologe Tumorzellen vorgehen. Bei der Tumorlysat-gekoppelten DZ kann ebenfalls eine deutliche in vitro spezifische CD8+ T-Lymphozytenvermehrung festgestellt werden. Ebenso erfreuliche Ergebnisse zeigen Daten über die versuche mit Hypridzellen-Impfungen. In Kapitel 4 galt das besondere Augenmerk dem neuen Immunmodulator Imiqimod, eine Substanz, die in vitro zwar keine antivirale oder antitumorale Aktivität zeigt, dafür aber in vivo die Seretion von Interferon-alfa, Interferon-, Interleukin-12 und anderen Zytokinen in Mäusen, Ratten, Affen und Schweinen anregt, sowie in vitro in humanen peripheren mononuklären Zellkulturen. Imiqimod zeigte sich auch als effektives Werkzeug gegen HSV Typ 2-assoziierte Genitalinfektionen und gegen HPV-induzierte Warzen. Einige randomisierte, kontrollierte Studien bestätigten die Tumorwachstum-reduzierende Wirkung bei verschiedenen Rattentumoren, ebenso MC 26 Colonkarzinom und beim Lewis Lungenkarzinom. Auf DZ wirkt Imiquimod durch Steigerung der Expression von MHC Klasse I, II, CD83 und von costimulierenden Faktoren, kurzum es fördert die Vermehrung von wichtigen Oberflächenmolekülen auf DZ. Im Vergleich zur Chirurgie und zu Zell-zerstörende Therapien, ist es nicht nur das Ziel dieser neuen antiviralen bzw. immunmodulierenden Substanzen gegen den Tumor anzugehen, sondern auch diene deutliche Reduktion der Rezidiv-und Inzidenzrate zu bewirken. Schließlich wird es noch viele Diskussion zum Thema Immuntherapie geben, dennoch möge die DZ-assoziierte Immuntherapie neben den Standardtherapien ein viel versprechende Hilfe im Kampf gegen gynäkologische, maligne Tumoren sein.

© Med Uni Graz Impressum