Gewählte Publikation:
Barounig, A.
Der Einfluss von UV-Strahlung auf die Expression von Chemokinen und Chemokinrezeptoren bei epdiermalen und melanozytären Zellen und ihre mögliche Bedeutung für das maligne Melanom
[ Dissertation ] Medical University of Graz; 2008. pp.
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
-
Schmidt Helena
-
Tiran Beate
- Altmetrics:
- Abstract:
- Wissenschaftliche Hintergründe. Das maligne Melanom (MM) ist ein bösartiger neuroektodermaler Tumor, der im Verhältnis zur Tumormasse eine frühe Tendenz zur hömatogenen und lymphogenen Metastasierung aufweist und so für 90% der Mortalität durch Hautkrebs verantwortlich ist. Es ist wegen seiner schnellen und hohen Metastasierungsrate sowie seiner Chemotherapeutikaresistenz einer der bösartigsten Tumoren überhaupt. Es besteht nicht nur aus Melanomzellen, sondern ist ein komplexes, dynamisches Gewebe, aus malignen Melanozyten und ihrer Umgebung, z.B. Keratinozyten, Fibroblasten, und vielen anderen. Weltweit nimmt die Inzidenz des malignen Melanoms bei der weißen Bevölkerung zu. Wie bei vielen Krebsarten spielen sowohl genetische Prädisposition, als auch Umwelteinflüsse eine Rolle bei der Entstehung des malignen Melanoms. Unter den exogenen Noxen spielt die UV-Komponente des Sonnenlichts die zentrale Rolle. UV-Strahlung induziert die Expression von proinflammatorischen Zytokinen, wie z.B. Interferon-Gamma, TNF-Alfa, diese beeinflussen teil direkt, teils durch andere Faktoren wie AP-1 und NF-kB, die Expression von Chemokinen und ihren Rezeptoren. Chemokine sind Polypeptide, die an vielen biologischen Prozessen wie z.B. Chemotaxis, Wachstumsregulierung, T-Zell-Aktivierung, Hämatopoese, Angiogenese, Freisetzung von Mediatoren, Leukozytendegranulation, Karzinogenese und bei jeglichen entzündlichen Prozessen beteiligt sind. Chemokine werden in vier Gruppen eingeteilt (CC, CXC, CX3C, C) und wirken über Chemokinrezeptoren, die eine starke Homologie aufweisen udn sich je nach Zellart und Zellzustand in unterschiedlicher Zusammensetzung auf den Zellen finden. Leukozyten exprimieren eine Reihe von unterschieldichen Chemokinrezeptoren, zusätzlich aber werden diese auch von anderen Zellen, wie z.B. Neuronen, Astrozyten, Epithel- Endothelzellen exprimiert. Einerseits spielen diese Rezeptoren eine Rolle bei der Organogenese und bei der Zellwanderung während der Embryonalentwicklung, andererseits wird, weil diese Zellen selbst auch Chemokine produzieren, angenommen, dass sie Teil eines negative-feedback-loop-Systems sind und so die autokrine und die lokale Chemokinexpression regulieren. In vielen Arbeiten konnte bewiesen werden, dass Chemokine und ihre Rezeptoren eine entscheidende Rolle in der Pathogenese des malignen Melanoms spielen. Exemplarisch seien hier nur einige erwähnt. CXCL8-CXCR1,2 und CXCL1,2,3-CXCR1,2 stimuliert durch UV-Strahlung, wurden als autokrine Wachstumsfaktoren für Melanomzellen charakterisiert.