Gewählte Publikation:
Ledinski, B.
Der Einfluss der Okklusion auf das postoperative Ergebnis bei Dysnathioperationen
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2008. pp.
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Kärcher Hans
- Altmetrics:
- Abstract:
- In dieser Studie wurden 20 Dysgnathie-Patienten im Alter von 17 bis 38 Jahren prä- und postoperativ in Bezug auf ihre parodontale Situation und Okklusion untersucht. Diese Patienten (17 weiblich, 3 männlich) wurden kieferorthopädisch vor- und nachbehandelt, es wurde bei allen Patienten ein intraoperativer Splint gefertigt. 4 Patienten wurden bimaxillär operiert, 16 nur im Unterkiefer: Bei den monomaxillär operierten Patienten handelte es sich um 2 Progeniefälle und 14 Distalokklusionen. Es wurde an allen Zähnen prä- und postoperativ eine Vermessung der Sondierungstiefen mit WHO-Parodonalsonden durchgeführt. Da die österr. Gesellschaft für Parodontologie beim gesunden Parodontium den Maximalwert der Sondierungstiefe mit 3mm angibt, wurde dies als Grenze für ein akzeptables Ergebnis angenommen. Präoperativ wurde bei keinem Patienten eine Sondierungstiefe über 3mm vermessen. Postoperativ wiesen 16 Patienten ein gesundes Parodontium auf. Bei vier Patienten trat an maximal zwei Lokalisationen eine Sulcustiefe von 4mm auf. Die Modelle der Patienten wurden präoperativ, nach Modelloperation und ostoperativ hinsichtlich ihrer Okklusion vermessen. Bei den präoperativen Modellen wurde die zurückzulegende Distanz bis zu einer Neutralokklusion im Molarenbereich vermessen. Bei den Modellen nach Modelloperation wurde die Einstellungsmöglichkeit der gewünschten Klasse (nach Angle9, sowie ein maximaler interokklusaler abstand von 3mm als akzeptabel angenommen. Nach Behandlungsende wurde als positives Endresultat eine klasse I Verzahnung im Seitzahnbereich, einen symmetrisch eingestellte Mittellinie und ein geschlossener Biss mit harmonischer Speescher Kurve bewertet. Die Distanzen, welche bei den Osteotomien zurückgelegt wurden, lagen zwischen und 1 Prämolarenbreiten. 80% der Patienten wiesen nach Behandlungsende ein zufriedenstellendes okklusales Ergebnis auf. Bei vier Patienten kam es zu Problemen wie offener Biss, keine deutlich erkennbare Speesche Kurve und minimale Rezidivierung der Klasse im Seitzahnbereich. Davon wurde bei drei Patienten die Vermessung der Modelle nach Modelloperation als nicht zufrieden stellend bewertet. Hierbei ließen sich interokklusale Abstände, welche der mindesten vertikalen Splintdistanz entsprachen, von über 3mm nachweisen. Dieses Ergebnis zeigt auf, dass die präoperativ seitens Kieferorthopädie gesichert eingestellte Okklusion wichtig für das postoperative Ergebnis ist.