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Gewählte Publikation:

Bachler, M.
Augenoberfläche, Hornhautsensibilität, Tränenfunktion und Blinkrate bei idiopathischem Parkinson-Syndrom
[ Dissertation ] Medical University of Graz; 2011.

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Horwath-Winter Jutta
Ott Erwin
Altmetrics:

Abstract:
Patienten mit idiopathischen Parkinsonsyndrom leiden neben motorischen auch unter autonomen Störungen. Neuropathologische Studien haben gezeigt, dass die frühesten pathoanatomischen Veränderungen bei Morbus Parkinson im Hirnstamm auftreten. Auch die Umschaltung des Tränenreflexbogens erfolgt im Hirnstamm. So war es das Ziel dieser Studie, verschiedene Parameter der Augenoberfläche und der Tränenfunktion als Ausdruck der autonome regulierten Drüsenfunktionen sowie die Blinkrate als Symptom der Bradykinese zu untersuchen. Die Fragestellung zielte darauf ab, ob Parkinsonpatienten häufiger unter einer Keratokunjunktivitis sicca leiden als eine alters- und geschlechtsgematchte Kontrollgruppe und worauf dies zurückzuführen ist. Einen weiteren wichtigen Punkt stellte für uns die Frage dar, ob Korrelationen zu den Stadien und der Dauer der Parkinsonerkrankung bestehen und ob sich unsere Erkenntnisse zur Frühdiagnostik bzw. als einfache, preisgünstige, zusätzliche diagnostische Verfahren anwenden lassen. Wir untersuchten im Zeitraum von Jänner bis März 2007 27 Patienten mit idiopathischem Parkinsonsyndrom mit einem mittleren Alter von 64,2 Jahren und einem mittleren Hoehn und Yahr-Stadium von 2,1 und verglichen die Daten mit einer aus 16 Personen bestehenden Kontrollgruppe mit einem mittleren Alter von 65,9 Jahren. Bei den Parkinsonpatienten wurde eine Einteilung nach Hoehn und Yahr, UPDRS (Unified Parkinson disease rating scale) und Schwab und England vorgenommen. Bei allen Studienteilnehmern wurde eine Allgemeinanamnese und eine siccaspezifische Anamnese erhoben. Anschließend wurden Blinrate, Break-up Time (BUT) und Hornhautsensibilität gemessen, Face Score, VAS (Visual Analog Scale) und der Funktionszustand der Meibomdrüsen erhoben und eine Färbung mit Lissamingrün, ein Schirmertest und eine Impressionszytologie (IC) durchgeführt. Unsere Studie ergab eindeutig, dass Parkinsonpatienten häufiger unter einer Keratokonjunktivits sicca leiden als eine entsprechende Kontrollgruppe. Hochsignifikante Unterschiede ergaben sich in Bezug auf die BUT und die Meibomdrüsenfunktion. Auch die Hornhautsensibilität zeigte sich hochsignifikant erniedrigt. In Bezug auf die subjektive Symptomatik der Patienten, Face Score und VAS, konnten wir signifikante Unterschiede feststellen. Signifikante Unterschiede ließen sich auch nachweisen bezüglich der Färbung mit Lissamingrün und dem Schirmtest. Nicht signifikant verändert waren die IC und die Blinkrate.

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