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Janezic, G.
Proliferationsanalyse der Epiphysenfuge nach diaphysärer Fraktur am Rattenmodell mittels 5'-Bromo-Deoxy-Uridine-Etablierung der Methode
[ Dissertation ] Medical University of Graz; 2007. pp.
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
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Haberlik Axel
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Weinberg Annelie-Martina
- Altmetrics:
- Abstract:
- Einleitung: Nach Brüchen im Kindesalter können grundsätzlich zwei Arten der Wachstumsstörung unterschieden werden. Die stimulative und die hemmende Störungen. Die posttraumatische Stimulation einer oder mehrere der Frakturlokalisation benachbarten Wachstumsfugen führt zu einem übermäßigen Längenzuwachs der betroffenen Extremität. Umgekehrt resultiert die postraumatische Hemmung der Fuge in einer Verkürzung des betroffenen Knochens. Beide Störungen treten klinisch als Knochenlängendifferenzen in Erscheinung. Der ursächliche pathophysiologische Mechanismus ist dabei noch unbekannt. Betrachtet man die Fuge, so geht man davon aus, dass ein proliferatives Mehrwachstum möglicherweise den Längenzuwachs erklären kann.
Material und Methoden: Für dieses Projekt wurden 56 vier Wochen alte, 100-120 g schwere, männliche Sprague-Dawley-Ratten in eine Experimental- und eine Kontrollgruppe getrennt. In der Experimentalgruppe wurde standardisiert an der Tibia eine geschlossene Fraktur gesetzt. In diesen wurden sie weiters nach dem Tag der Tötung aufgeteilt: Tag 3, 10, 14 und 29. Es folgte eine Chondrozytenproliferationsanalyse der Epiphysenfuge nach diaphysärer Fraktur an den jeweiligen postoperativen Tagen mittels 5-Bromo-2#-DeoxyUridine. Eine Safranin-O Färbung diente zum histologischen Überblick und zum orientierenden Vergleich mit dem BrdU-Labeling.
Ergebnisse: Die Analyse der immunhistochemischen Methode zeigte einen Anstieg der Chrondrozytenzellprolieferation in der Wachstumsfuge des betroffenen Knochens im Zuge der Frakturheilung. Während die Prolieferation am gebrochenen Bein vor allem zu Beginn am Tag 3 einen deutlich erhöhten Wert annimmt und ab dann bis zum Tag 29 kontinuierlich abnimmt, zeigt das contralaterale Bein des gleichen Tieres keinen Anstieg. Des Weiteren ergaben die Vergleiche zwischen der Experimentalgruppe und der Kontrollgruppe, dass zwischen den Proliferationsraten des contralateralen, nicht betroffenen Beines, und des Beines in der Kontrollgruppe keine signifikanten Unterschiede vorlagen.
Diskussion: nach initialer diaphysärer Fraktur an der Tibia reagiert die angrenzende Wachstumsfuge unmittelbar in Form eines Anstiegs ihrer Chondrozytenproliferation. Das contralaterale Bein zeigt hingegen an keinem der Tage eine signifikante Veränderung. Das bedeutet, dass die posttraumatische Längenalteration einen lokalen biologischen Vorgang an der Wachstumsfuge aufweist.