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Gewählte Publikation:

Hartl, U.
Osteoporose-Risikopatienten aus österreichischen Altersheimen und die Bedeutung von Polymorphismen des Estrogen-Rezeptors-Alpha-Gens zu Einschätzung des Knochenstatus
[ Dissertation ] Medical University of Graz; 2003. pp.

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Obermayer-Pietsch Barbara
Wascher Thomas
Altmetrics:

Abstract:
Einleitung: Osteoporose ist die häufigste metabolische Knochenerkrankung im höheren Lebensalter und stellt weltweit aufgrund der Überalterung der Bevölkerung ein zunehmendes Problem dar. Durch ein frühzeitiges Screening vom Risikopersonen konnten rechtzeitig einfache Vorbeugungsmaßnahmen getroffen wurden um mögliche osteoporotische Frakturen zu vermeiden. Es ist daher von großer Bedeutung, genetische Marker zu identifizieren, die mit einem erhöhten Frakturrisiko assoziiert sind. Probanden und Methoden: In die Studie wurden 1737 Frauen und 326 Männer aus 95 Alters- und Pflegeheimen aus Österreich rekrutiert. Einschlusskriterien waren eine selbständige oder unterstütze Mobilität und eine geschätzte Lebenserwartung höher als ein Jahr; das mittlere Alter betrug 84 +/- 6 Jahre. Ausschlusskriterien waren eine knochenspezifische Vorbehandlung (außer Calcium und VitD). Erhoben wurden neurophysiologische und anthropometrische Daten, sowie frühere und prospektive Frakturen. Eine Knochenultraschallmessung an Radius, proximaler Phalanx und Calcaneus (Sunlight, Lunar) wurde bei allen Probanden durchgeführt. Ein Routinelabor und Serumparameter des Knochenstoffwechsels (PTH, 25(OH) VitD, Osteocalcin, Crosslaps etc.) wurden bestimmt. DNA wurde aus peripheren Leukozyten extrahiert und mittels pCR hinstichtlich des Estrogenrezeptor-alfa-Polymorphismus im Intro 1 vervielfältigt. Die Genotypisierung erfolgte nach Restriktion mit PvuII udn XbaI. Gro- und Kleinbuchstaben wurden für fehlende bzw. Vorhandene Schnittstellen verwendet (P bzw. P für PvuII und X bzw. x für XbaI). Ergebnisse. 67% der Probanden wiesen eine VitD Mangel (VitD < 9mg/ml) mit hoher Prävalenz eines sekundären Hyperparathyreodismus und konkomitant gesteigertem Knochenumbau auf. Die Verteilung der Genotypen war bei ER-PvuII-Genotypen PP 21.3%, Pp 49.4%, pp 29.2% und bei ER-Xbal-Genotypen XX 12.6%, Xx 47.15, xx 40.3%. Weibliche Probanden mit dem Genotyp PP erlitten signifikant häufiger (22% PP vs. 12% pp; p=0.03) und im Durchschnitt um fünf Jahre früher (78 vs. 83 Jahre) eine Hüftfraktur als Probanden mit pp. die altersadjustierte Knochendicht am Calcaneus war bei weiblichen Probanden mit dem Genotyp PP um 0.25 STD niedriger als bei Probanden mit pp. Analoge Ergebnisse wurde auch für den XX-Genotyp und für den PPXX-Haplotyp nachgewiesen. Diskussion: ERalfa-PvuII- und XbaI-Genotypen sind in unserem untersuchungskollektiv von institutionalisierten osteoporose-gefährdeten Personen mit Frakturhäufigkeit und Alter bei Fraktur assoziiert.

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