Gewählte Publikation:
Rautenberg, C.
Die Wertigkeit der Endometriumhyperplasie in der Utersukürettage: Korrelation mit Hysterektomiepräparaten
[ Dissertation ] Medical University of Graz; 2004. pp.
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
-
Höfler Gerald
- Altmetrics:
- Abstract:
- Die Endometriumhyperplasie, insbesondere die atypische Endometriumhyperplasie (AEH), gilt als Vorläuferläsion des endometriodiden Adenokarzinoms, des häufigsten Malignoms des weiblichen Genitaltraktes in den Industrieländern. Die Bedeutung der Diagnose einer AEH in der Uteruskürettage ist nicht restlos geklrät, vor allem hinsichtlich eines assoziierten Karzinoms. Aus diesem Grund untersuchten wird das Kürettagematerial von 142 Patientinnen auf mögliche prädiktive Faktoren für das Auftreten eines endometriodoiden Adenokarzinoms oder einer residualen AEH in der darauf folgenden Hysterektomie. Für die histologische Diagnostik einer AEH im Kürettagematerial sind die Reproduzierbarkeit und Verlässlichkeit der diagnostischen Kriterien von besonderer Wichtigkeit. In der letzten Zeit wurde für die WHO-Klassifikation eine schlechte Reproduzierbarkeit diskutiert und es wurden daher neue Konzepte für die Klassifikation der Endometriumhyperplasien vorgeschlagen. Eines dieser Konzepte, das Endometriale Intraepitheliale Neoplasie (EIN)-Modell, wurde im Rahmen dieser Dissertation hinsichtlich seiner Verlässlichkeit in der Erkennung von Karzinomen und residualer AEH mit der WHO-Klassifikation verglichen. Ein zweiter Teil dieser Dissertation hinsichtlich seiner Verlässlichkeit in der Erkennung von Karzinomen und residualer AEH mit der WHO-Klassifikation verglichen.
Ein zweiter Teil dieser Dissertation analysiert Veränderungen des Endometrium, die vor einer AEH- oder Karzinomdiagnose aufgetreten waren, sowie die zeitliche Dimension der Progression zu AEH bzw. Karzinom. Für diese Fragestellungen untersuchten wir das Gewebe von 42 Patientinnen, bei denen im Laufe von mehreren Jahren aufeinander folgende Kürettagen durchgeführt worden waren. Das Kürettagematerial dieser Patientinnen wurde einerseits histologisch untersucht und andererseits immunohistochemisch hinsichtlich der Proteinexpression der DNA Mismatch Reparatur Gene MLH1, MSH2 und MSH6 analysiert. Bei Bergleich der Diagnosen des Kürettagematerials mit dem Hysterektomiepräparaten zeigte sich bei unserem Fallkollektiv in 11% ein assoziiertes Karzinom nach der Diagnose einer AEH. Dieser Prozentsatz erhöhte sich auf 70%, wenn im Kürettagematerial bereits der Verdacht auf ein Karzinom gestellt wurde. Als potentielle prädiktive Faktoren für das Auftreten eines Karzinoms in der Hysterektomie untersuchten wir die Ausdehnung einer AEH, das Vorhandensein eines cribriformen Wachstumsmusters, die Anzahl der Apoptosen, den grad der nukeären atypie, das Auftreten von Metaplasien und das Erkrankungsalter der Patientin.