Selected Publication:
Molcanyi, M.
Lebensqualitätauswertung der mehrfach- und schwerverletzten Patienten gemäß dem Polytrauma Outcome Chart
[ Dissertation ] Medical University of Graz; 2003. pp.
- Authors Med Uni Graz:
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Molcanyi Marek
- Advisor:
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Hofer Herwig
- Altmetrics:
- Abstract:
- Das Polytrauma stellt ein wichtiges gesellschaftliches Phänomen dar. In der westlichen Welt ist ein Trauma die führende Todesursache in der Altersgruppe bis 45 Jahre. Im Kontext des Polytraumamanagements streben alle Beteiligten daher einen ständigen Prozess und die Implementierung der modernsten Behandlungsprinzipien an. Die führt oft zu einem Dilemma zwischen entstehenden Kosten und resultierender Utilität der Behandlungsergebnisse. Die polytraumatisieren Patienten leiden häufig noch Jahre nach dem Trauma unter dessen Spätfolgen, deren Auswertung den wissenschaftlichen, wirtschaftlichen sowie auch medizinischen Zwecken dient. Die Auswertung kann allein anhand der Aspekte des Krankheitszustandes (Morbidität, Organversagen, verletzungsschwere) nicht durchgeführt werden, weil auch psychosoziale Faktoren wie Schmerz, Depression, beschränkte Mobilität und andere funktionelle Behinderungen in Betracht gezogen werden müssen. Bis vor kurzem existierte jedoch kein Messinstrument, welches als relevanten Komponenten der gesundheitsbezogenen Lebensqualität zur Bewertung des Outcome polytraumatisierter Patienten ausreichend erfassen konnte.
Der Autor dieser Dissertation hat in seiner Arbeit das völlig neue Verfahren des POLO-Chart eingesetzt und gleichzeitig an dem Validierungsprozess teilgenommen. Der Autor hat im Rahmen einer retrospektiven Nachuntersuchungsstudie 80 Patienten in seine Studie eingeschlossen.
Die erste Gruppe beinhaltete polytraumatisierte Patienten mit ISS=> 20, die an der Universitätsklinik für Unfallchirurgie in Graz in den Jahren 1999 und 2000 behandelt wurden. Die zweite Gruppe enthielt Kontrollpatienten nach kleinen Verletzungen, die konservativ oder operativ versorgt worden sind.
Die Patientendaten sind mittels des POLO-Chart und der Validierungsbögen erfasst worden. Die Auswertung mittels nicht parametrischen Tests zeigte, dass beide Patientengruppen untereinander signifikante Unterschiede aufwiesen. Die Polytraumatisierten haben trotz eines sehr fortschrittlichen Polytraumamanagements der unfallchirurgischen Klinik in Graz verschiedene signifikante Beeinträchtigungen in mehreren Bereichen der allgemeinen und traumabezogenen Lebensqualität gehabt. Die Hauptprobleme waren aber nicht ur in dem psychischen sondern auch in dem körperlichen und sozialen Bereich zu finden.
Der Autor diskutiert die Möglichkeiten aber auch Problempunkte der Einführung des POLO-Charts als eines Outcomeuntersuchungsstandardverfahrens. Weiterhin zeigt der Autor die Notwendigkeit der psychologischen Nachbetreuung der Polytraumatisierten auf.