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Selected Publication:

Kuerzl, G.
Ermittlung der Sicherheitszone nach Kürettage benigner Knochenläsion mittels Röntgen, MR-Volumetrie und Approximation
[ Dissertation ] Medical University of Graz; 2004. pp.

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Seibert Franz
Welkerling Heike
Altmetrics:

Abstract:
In der Literatur gibt es keine Information über die Volumenbestimmung von benignen Knochentumoren. Erste Aufgabe dieser retrospektiven Studie war es daher, die Größe der Sicherheitszone nach Kürettage von benignen Knochentumoren oder tumorsimulierenden Läsionen zu bestimmen. Dazu wurden die Absolutmaße und das Volumen von 67 Tumoren von 65 Patienten anhand von Nativröntgenbildern und Ellipsoid-Formel jeweils prä- und postoperativ bestimmt. Es zeigte sich nach der Kürettage eine Volumenvergrößerung von beinahe einem Drittel (31%). Größten Einfluss auf das Ausmanss der Vergrößerung hatten die Enität (Enchondrom), die Lokalisation (Tibia), der operative Zugang (laterales Knochenfenster), schlechte Abgrenzung des Tumors gegenüber gesundem Knochengewebe auf dem Röntgenbild und Ausfräsen der Tumorhöhle. Bei den einzelnen Dimensionen wurden die Länge um 17% und Tiefe um 14% vergrößert, die Breite hingegen nur um 7%. Um die Untersucherabhängigkeiten der Vermessungen zu ermitteln, wurde eine zweite Untersuchungsreihe durch einen unabhängigen Vermesser durchgeführt. Der statistische Vergleich zeigte eine hohe Korrelation sowohl bei prä- als auch bei postoperativen Dimensionen und Volumina und keinen signifikanten Unterschied der beiden Messungen. Weiters wurden die klinischen Daten erhoben. Die Therapie umfasste Kürettage und adjuvante Therapie wie Fräsen und Phenolisierung, die Läsionen wurden mit Bedarf osteosynthetisch versorgt. Die Geschlechts-, Entitäten- und Lokalisationsverteilung entsprach im Wesentlichen der Literaturangaben. Das Durchschnittsalter der Patienten betrug 34 Jahre, die häufigste Entität war das Enchondrom (28 Läsionen) und die Extremitäten waren fast ausschließlich betroffen (97%). Zwei Patienten entwickelten ein Rezidiv und bei fünf Patienten wurde nach der Operation verbleibendes Tumorgewebe nachgewiesen. Das zweite Ziel dieser Arbeit war die Überprüfung der Volumenbestimmung mittels Nativröntgen und Ellipsoidformel. Es wurden neuen Fälle zusätzlich mit MR-Volumetrie, MRT-Vermessung und Ellipsoidformelberechnung und Computer-Approximation berechnet und die Ergebnisse verglichen. Das Computerprogramm für die Approximation wurde eigens für diese Arbeit entwickelt. MRT-Methoden und Approximation zeigten in sieben Fällen eine gute Übereinstimmung, während die Röntgenbildergebnisse nur in zwei Fällen eine ähnliche Übereinstimmung brachten. Zusätzlich wurde die Eignung der Ellipsoidformel zur Volumsberechnung bei Knochentumoren untersucht, indem elf Plastitlin-Modelle angefertigt, vermessen und mittels Formel deren Volumen berechnet wurden.

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