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Gewählte Publikation:

Ropposch, T.
Langzeitergebnisse nach endonasalem Verschluss von Liquorfisteln unter intrathekaler Natriumfluoreszeinapplikation
[ Dissertation ] Medical University of Graz; 2004. pp.

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Ropposch Thorsten
Betreuer*innen:
Stammberger Heinz
Walch Christian
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund: Seit 1993 werden an der Grazer Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde Liquorfisteln der vorderen Schädelbasis fast nur mehr endonasal endoskopisch unter Natriumfluoreszeinbedingungen verschlossen. Dieses Vorgehen zeichnet sich durch geringe Nebenwirkungen und sehr gute Ergebnisse aus. Zielsetzung: Ziel dieser Studie war es, Patienten hinsichtlich Komplikationen und Rezidiven zu untersuchen, sowie eventuelle Modalitäten, die zu solchen führen können, zu evaluieren. Gleichzeitig sollten die Lahnzeitergebnisse überprüft werden. Material und Methoden: In einer retrospektiven Studie wurden 54 Patienten mit Hilfe der Krankengeschichte, eines Fragebogens und von Telefonbefragungen hinsichtlich folgender Punkte evaluiert: Alter, Ätiologie der Liquorfistel, Defektlokalisation, intrathekale Fluoreszeinmenge, Verschlusstechnik/- material, Intraoperative Komplikationen, Notwendigkeit einer neuerlichen Fistelrevision, Spätkomplikationen wie Meningitis bzw. Hirnabszess, neuerliche Liquorrhoe, Epileptische Anfälle, Dauer des stationären Aufenthaltes, Notwendigkeit weiterer Operationen im Nasennebenhöhlenbereich und subjektives Geruchsempfinden vor und nach dem Eingriff. Ergebnisse: Bei allen Patienten konnte der Defekt endoskopisch lokalisiert werden. Fluoreszeinbedingte Nebenwirkungen traten nicht auf. Bei insgesamt 5 Patienten kam es zu einem Rezidiv der Liquorfistel, wobei dies in 4 Fällen innerhalb der ersten 6 Wochen nach der Operation auftrat (Rezidivrate von 15,2%). In 4 Fällen konnte durch einen zweiten endoskopischen Eingriff in unserem Haus der Duradefekt bleibend verschlossen werden. Das ergibt eine sekundäre Erfolgsrate von 97%. Ein Patient wurde auswärts wegen des Fistelrezidivs operiert und ist seitdem beschwerdefrei. Eine Patientin berichtete über rezidivierende Sinusitiden, die vor der Operation nie manifest wurden. In 4 Fällen verbesserte sich das Geruchsempfinden, bei 6 Patienten verschlechterte es sich, wobei zwei dieser Patienten nur von einer minimalen Einschränkung des Geruchsempfindens berichteten. In den 4 Fällen, bei denen es postoperativ zu einer erheblichen Verschlechterung des Geruchsinns kam, war immer eine Fraktur im Bereich der Lamina cribrosa die primäre Ursache der Liquorfistel. Bei den restlichen Patienten blieb das subjektive Geruchsempfinden unverändert. Schlussfolgerung: Im Rahmen dieser Studie konnte bestätigt werden, dass die Fluoreszeinprobe bei sachgerechter Anwendung eine für den Patienten sehr risikoarme Technik darstellt.

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