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Pasnocht, A.
Rehospitalisierungen ehemaliger Frühgeborener in den ersten zwei Lebensjahren: Inzidenz, Analyse von Risikofaktoren und Bedeutung der Respiratory-Syncytial-Virusinfektion
[ Dissertation ] Medical University of Graz; 2003. pp.
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Kurz Ronald
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Reiterer Friedrich
- Altmetrics:
- Abstract:
- Hintergrund: Frühgeborene sind für eine sehr hohe Anzahl an Krankenhausaufenthaltstagen verantwortlich. Davon ist ein nicht unerheblicher Teil bedingt durch Rehospitalisierungen in den ersten zwei Lebensjahren. Sekundärziel ist die Erfassung der RSV-bedingten Rehospitalisierungen.
Patienten und Methodik. Retrospektive Erfassung aller Frühgeborenen unter 37 Schwangerschaftswochen (SSW); die zwischen 1.1.1998 und 31.12.1999 geboren wurden, an den neonatalogischen Abteilungen der Universitätskinderklinik Graz stationär waren und innerhalb der ersten zwei Lebensjahre an der Universitätskinderklinik Graz nachbetreut wurden.
Ergebnisse: 178 von 480 Frühgeborenen (37%) wurden in den ersten zwei Lebensjahren insgesamt 335-mal rehospitalisiert. 237 Rehospitalisierungen (71%) fanden im ersten Lebensjahr statt. Respiratorische Ursachen waren der häufigste Rehospitalisierungsgrund (30%), gefolgt von chirurgischen Ursachen (24%), gastrointestinalen Erkrankungen (16%), Infektionen (6,9%), diagnostischen Untersuchungen (5,7%), Anämien (3,3%), Krampfanfällen (2,4%) angeborenen Fehlbildungen (2,1%) und Ernährungs- bzw. Gedeihstörungen (1,8%). Ein signifikant höheres Risiko für Rehospitalisierungen fanden wir bei Kindern mit bronchopulmonaler Dysplasie (BPD) (odds ratio (OR): 30,64), Kindern mit Diagnose eines leichten oder schweren Handicaps (OR:3,03), männlichen Kindern (OR: 2,18), einem mütterlichem Alter unter 20 Jahren (OR: 2,16), Intensivstationsaufenthalt (OR: 1,95), Kindern mit einem Gestationsalter unter 33 Wochen (OR: 1,95) Zustand nach Beatmung (OR: 1,70) und bei Kindern mit zerebralen Erkrankungen (OR: 1,55). Zwölf Kinder (3,6%) wurden aufgrund einer RSW-Infektion rehospitalisiert. Conclusio: Mehr als ein Drittel der ehemaligen Frühgeborenen wurden in den ersten zwei Lebensjahren rehospitalisiert, wobei sehr unreife Frühgeborene sowie solche mit BPD oder neurologischen Defiziten besonders betroffen waren. RSV-Infektionen waren nur zu einem geringen Prozentsatz für Rehospitalisierungen verantwortlich.