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Gewählte Publikation:

Ott, T.
Prä- und postoperative Durchblutung des Mamillen-Areola-Komplexes, gemessen durch Laserdopplerflowmetrie bei Patienten nach Mammareduktionplastiken
[ Dissertation ] Medical University of Graz; 2003. pp.

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Hellbom Bengt
Scharnagl Erwin
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund: Mammareduktionsplastiken stellen einen der häufigsten Routineeingriffe in der Plastischen Chirurgie dar. Die Beweggründe der Patientinnen, sich einer solchen Operation zu unterziehen, sind neben der psychischen Belastung vor allem Probleme im Bereich der HWS, rezidivierende Verspannungen, Organschmerz, Kopfschmerz und Einschränkungen im täglichen Leben. Im Rahmen dieser Operation kann es zu Einschränkungen der Durchblutung der Mamille und in weiterer Folge zu deren Nekrose kommen. Studiendesign/Material und Methode: Ziel der Studie war es, Faktoren, die die Mamillendurchblutung bei Mammareduktionen beeinflussen, objektiv zu evaluieren. Bei 20 Patientinnen wurde präoperativ und postoperativ mittels Laserdopplerflowmetrie der Firma Perimed aus Stockholm die Durchblutung der Mamille gemessen und mit den klinischen Ergebnissen verglichen. Weiters wurde die postoperative Durchblutungsminderung in statistisch gesicherten Zusammenhang mit präoperativer Durchblutung, Reduktionsgewicht und Stiellänge gebracht. Ergebnisse: Bei den 40 Brüsten kam es in 5 Fällen zu Epidermolysen, in einem Fall zu einer Teilnekrose und bei einem weiteren Fall wurde aufgrund der schon intraoperativ erkenn baren Ischämie ein freier Mamillentransfer notwendig. Bei allen klinisch mangeldurchbluteten Mamillen konnte auch mittels der Laserdopplerflowmetrie eine deutlich Durchblutungsminderung gestestellt werden. Weiters war es möglich einen signifikanten Zusammenhang zwischen Durchblutungsminderung und den klinischen Parametern wie Reduktionsgewicht und Stiellänge zu finden. Schlussfolgerung: Die Laserdopplerflowmetrie stellt eine objektive und einfach zu handhabende Methode dar, die Veränderungen der Mikrozirkulation des Mamillen-Areola-Komplexes nach Mammareduktionsplastiken zu erfassen und zu dokumentieren. Die mittels der Laserdopplerflowmetrie erhaltenen Daten korrelieren mit dem postoperativen klinischen Bild der Mamillen. Eine intraoperative Kontrolle der mamillendurchblutung mittels LDF bei entsprechendem klinischem Verdacht auf eine Mangeldurchblutung könnte das Auftreten von Nekrosen verhindern und die Indikation zum freien Mamillentransfer erleichtern. Es konnte gezeigt werden, dass bei unserer prospektiven Untersuchung die zwei wesentlichen Einflussfaktoren für die postoperative Durchblutung der Mamille Stiellänge und das Reduktionsgewicht sind. Die präoperative Durchblutung hatte keinen statistisch signifikanten Einfluss auf das postoperative Outcome.

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