Selected Publication:
Schoenauer, B.
Vorkommen und Häufigkeit von Zahnfehlanlagen und Zahnanomalien bei Betrachtung von isolierten Gaumenspalten
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2007. pp.
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
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Mossboeck Rudolf
- Altmetrics:
- Abstract:
- Einleitung: Da bei Patienten mit isolierten Gaumenspalten auch häufig Nichtanlagen von Zähnen der zweiten dentition zu finden sind, ist die Frage nach dem Zusammenhang zwischen der Entstehung von Gaumenspalten und dem gehäuften Vorkommen von nichtangelegten Zähnen von besonderem Interesse. Die Beleuchtung der Entstehung von isolierten Gaumenspalten, der Zahnentwicklung sowie deren gemeinsame genetische Steuerung sind zur Grundlage dieser Studie geworden.
Methodik. Für die Studie wurden 30 Patienten mit isolierten Gaumenspalten herangezogen, die alle zwischen 1990 und 1999 an der Abteilung für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie der Universitätklinik Graz behandelt wurden. Die Beurteilung erfolgte anhand der vorhandenen Panoramaröntgenaufnahmen des Wechselgebisses.
Ergebnisse: Mit einer Häufigkeit von 53%, wiesen mehr als die Hälfte der Patienten mit isolierten Gaumenspalten Nichtanlagen von Zähnen der zweiten Dentition auf. In den meisten Fällen fehlte ein einziger Zahn, sehr häufig auch zwei Zähne. Kein signifikanter Unterscheid bezüglich der Häufigkeit von Nichtanlagen konnte zwischen männlichen und weiblichen Patienten gefunden werden. Bei Gegenüberstellung von Ober- und Unterkiefer waren in 60% der Fälle Nichtanlagen ausschließlich im Oberkiefer lokalisiert. Die am häufigsten fehlenden Zahntypen waren die zweiten Prämolaren des Ober- und Unterkiefers, die seitlichen Schneidezähne der oberen zwei Quadranten und die zweiten Molaren des Unterkiefers.
Konklusion: Die Ursache des gehäuften Vorkommens von Nichtanlagen bleibender Zähne bei Patienten mit isolierten Gaumenspalten liegt in der Genetik. Die komplexen und vielschichtigen genetischen Steuervorgänge, die sich für die Entwicklung des Gaumens und der Zähne verantwortlich zeigen, bilden den Ausgangspunkt für zahlreiche Fehlentwicklungen. Es zeigt sich, dass bestimmte Zahntypen weitaus häufiger nicht angelegt sind als andere. Weiters sind Unterschiede in der Häufigkeit von Nichtanlagen im Oberkiefer und Unterkiefer zu erkennen. Im Vergleich der beiden Geschlechter sind jedoch keine signifikanten Unterschiede bezüglich Umfang und Häufigkeit von Nichtanlagen zu finden.