Selected Publication:
Atzlsdorfer, R.
Das 2D-4D-Fingerlängenverhältnis als Prgnosehilfe für Zahntraumata
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2007. pp.
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
-
Ebeleseder Kurt
- Altmetrics:
- Abstract:
- In der vorliegenden Diplomarbeit wurde untersucht, ob Zahntraumata sexuell modellierte Verhaltensweisen repräsentieren, einhergehend mit einem hohen pränatalen Testosteronspiegel und einem reduzierten Längenverhältnis zwischen Zeigefinger, kurz 2D, und Ringfinger, kurz 4D genannt. Fernziel der Studie war darüber hinaus zu klären, ob 2/4D Messungen als Mittel zur Risikogruppenbestimmung in der Zahntrauma-Prophylaxe verwendbar sind.
Medizinische Grundlage zu diesen Überlegungen lieferte die Tatsache, dass so genannte Hox-Gene während der ersten acht Embyonalwochen sowohl für das Auswachsen der Finger und Zehen als auch für die Entwicklung der Hoden und Ovarien sind (1,2). Ab der achten Entwicklungswoche wird die weitere Entwicklung dieser Organe durch die Einwirkung von Testosteron aber auch von Östrogenen gesteuert.
Ein in männlichen Individuen auftretendes überwiegen von Testosteron im Verhältnis zu Östrogenen, lässt, wie J. T. Manning 2002 bewiesen hat, im Durchschnitt den Zeigefinger kürzer als den Ringfinger auswachsen, was zu einem reduzierten 2D/4D Verhältnis führt (2). In der gleichen Studie wurde bewiesen, dass der höhere Östrogenspiegel zu einer 2D/4D-Ratio von 1,0 führt (2).
In einer weiteren Überlegung geht Manning davon aus, dass Testosteron durch Prägung des Gehirns (es gibt keine Beweise, dass die frühe Gehirnentwicklung von der hormonellen Beeinflussung ausgenommen wäre) auch das Verhalten des Menschen beeinflusst.
Daraus ergibt sich konsekutiv Mannings Schlussfolgerung, dass ein männliches, reduziertes Fingerlängenverhältnis 2D zu 4D als Marker für einen hohen pränatalen Testosteronspiegel und ein embryonal festgelegtes männliches Verhalten, und ein weibliches, also ausgeglichenes Fingerlängenverhältnis 2D zu 4D als Marker für eine niedrige pränatale Testosteronkonzentration und ein embryonal festgelegtes weibliches Verhalten zu gelten hat (2,3).
Diese Schlussfolgerung von Manning wurde mit der Tatsache kombiniert, dass Zahntraumata weltweit bei Knaben doppelt so häufig auftreten wie bei Mädchen.