Gewählte Publikation:
Wilfinger, A.
Indraduktal papillär muzinöse Tumore des Pankreas (IPMT) - Differentialdiagnostik, therapeutische Strategie und Prognose
[ Dissertation ] Medical University of Graz; 2005. pp.
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Lackner Karoline
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Mischinger Hans-Jörg
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- Abstract:
- Arbeitsziele: IPMT (Intraduktal papillär muzinöse Tumore) stellen eine seltene Rumorentität des Pankreas dar, wobei derzeit weder Diagnostik noch Therapie standardisiert sind. Die vorliegende Studie soll die Differentialdiagnose zu Pankreaspseudozysten und anderen zystischen Pankresneoplasien, die stadien- und typengerechte operative Therapie anhand präoperativer Befunde und die Prognosebeurteilung anhand der postoperativen histopathologischen Tumorklassifiktation diskutieren und eigenen Ergebnisse darstellen.
Patienten und Methoden: Anhand des Patientengutes der Chir.Univ.Klinik Graz, Abteilung für Allgemeinchirurgie werden in einer retrospektiven Studie die Daten von 17 IPMT Patienten im Zeitraum von 1999-2004 analysiert.
Resultate: Die Differentialdiagnose zwischen neoplastischen und nicht-neoplastischen zystischen Läsionen des Pankreas war mittels bildgebender Verfahren in überwiegender Zahl der Fälle möglich, lieferte aber nur in etwa 30% der Fälle die richtige Diagnose eines IPMT. Zwischen benignen und malignen Formen konnte präoperativ nicht unterschieden werden. Die postoperative Histologie der IPMT Tumore ergab in 17,6% (n=3) ein Adenom, in 35,35 (n=6) eine boderline lesion, in 11,7% (n=2) ein CIS und in 35,3% (n=6) ein invasives Karzinom.
Die Therapie der Wahl war die chirurgische Resektion des Tumors, wobei dieser in 41,2% (n=7) im Bereich des Caput und in 29,4% (n=5) im Proc. Uncinatus lokalisiert war und mittels Pankreatikoduodenektomie nach Whipple oder PPPD (pylorus preserving panreaticoduodenectomy) entfernt wurde. Die durchschnittliche 2-Jahres Überlebensrate betrug 88,2%, wobei 23,5% der Patienten ein malignes Rezidiv entwickelten. Darunter war ein Patient mit einem primären boderline Tumor.
Diskussion: IPMT sind zystische Pankreasneoplasien mit einer günstigeren Prognose als das duktale Adenokarzinom. Aufgrund des hohen Anteils von malignen IPMT bei der Erstdiagnose (etwa 35%) und der zur Zeit unzureichenden Möglichkeit zur Differenzierung zwischen benignen und malignen Formen, ist die vollständige chirurgische Entfernung und intraoperative Sicherung negativer Resektionsränder die Methode der Wahl.
Eine sorgfältige Nachuntersuchung sowohl der malignen als auch der benignen IPMT formen ist aufgrund des vorhandenen Rezidivrisikos beider obligat.