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Gewählte Publikation:

Ritzer, C.
Adipositas in Europa: Sozialepidemiologie, Prävention und Therapie
[ Dissertation ] Medical University of Graz; 2006. pp.

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Freidl Wolfgang
Stronegger Willibald
Altmetrics:

Abstract:
Adipositas gilt als weltweit zunehmendes Gesundheitsproblem, das mit einer Reihe chronischer Folgeerkrankungen einhergehen kann. Eine Vielzahl von Faktoren hat, direkt oder indirekt, Einfluss auf die Entstehung von Adipositas. Dazu gehören, neben genetischen Voraussetzungen, vor allem bestimmte Verhaltensmuster, welche die Ernährung sowie die körperliche Aktivität betreffen. Diese wiederum werden maßgeblich von gesellschaftlichen und kulturellen Rahmenbedingungen bestimmt. Von großer Bedeutung ist darüber hinaus der sozioökonomische Status, der in Industrieländern in umgekehrter Beziehung zur Adipositas steht. All diese Faktoren spielen nicht erst im Erwachsenenalter eine Rolle, sondern können bereits in der Kindheit oder Jugend zu einer Gewichtszunahme führen. Dies ist wiederum als Risikofaktor für Adipositas im Erwachsenenalter anzusehen. Im Umgang mit der oft als Epidemie bezeichneten zunehmenden Adipositas in Bevölkerung ist eine Zusammenarbeit zwischen verschiedensten Sektoren gefragt. Dazu gehören die jeweiligen Regierungen, die Nahrungsmittelindustrie, die Medien und nicht zuletzt der Konsument. Als aussichtsreiche Strategie, um den BMI einer Bevölkerung in dem optimalen Bereich zwischen 21-33 zu halten, gilt die primäre Prävention. Diese führt vor allem im Kindesalter zu Erfolgen. Das Ziel einer präventiven Intervention besteht zum einen darin, die Bevölkerung über die Risikofaktoren und die Entstehung der Adipositas aufzuklären. Zum anderen sollte ein Umfeld geschaffen werden, welches adipositasförderndem Verhalten entgegenwirkt. Im therapeutischen Bereich werden, abhängig vom gegenwärtigen BMI, eine Gewichtshaltung oder eine Gewichtsreduktion von 5-15% angestrebt und die mit Adipositas assoziierten Krankheiten behandelt. Adipositas ist eine komplexe Erkrankung. Die genaue Kenntnis der Ursache und vor allem deren Interdependenzen als Basis für die Entwicklung effektiver Strategien, erfordern weitere Untersuchungen. Die betrifft vor allem die mangelhafte Datenlage innerhalb Europa.

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