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Gewählte Publikation:

Froehlich, H.
Die Häufigkeit, Relevanz und Ursache von Stentbrüchen in femoropoplitealen Segment
[ Dissertation ] Medical University of Graz; 2005. pp.

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Fröhlich Harald
Betreuer*innen:
Brodmann Marianne
Tiesenhausen Kurt
Altmetrics:

Abstract:
Das femoropopliteale Gefäßsegment ist das Gefäßgebiet, das der höchsten mechanischen Beanspruchung ausgesetzt ist. Dies wird als Ursache für die hohe Restenoserate nach jeglicher Intervention angeschuldigt. Sowohl nach perkutaner transluminaler angioplastie alleine, als auch nach primärer oder sekundärer Stentimplantation in diesem Gefäßstromgebiet, wird die oberflächliche Lage der gesamten arteria femoralis superficialis und eine Teiles der Arteria poplitea und ihr unmittelbarer Kontakt zu stark in der Beinbewegung beanspruchten Muskelmassen und die dadurch auf die Arterien wirkenden Bewegungs- und Duckkräfte für das Auftreten von Reobstruktionen verantwortlich gemacht. Als primärer Lösungsansatz für die extrem hohe Restenoserate (5 Jahresoffenheitsrate von 26-45% im Vergleich zur PTA [53-70%] im iliacalen Sromgebiet) nach alleiniger PTA im femoropoplitealen Stromgebiet wurde bei primär nicht günstigen PTA-Ergebnissen die Stentimplantation gesehen. Die Langzeitergebnisse aus diesen ersten Patientenkollektiven ist nicht deutlich besser als mit der Ballonangioplastie alleine. Als Grund hierfür wurde die Generation der dazu verwendeten Stents, nämlich ballonexpandierbarer Metallstents, verantwortlich gemacht, da sie sehr starr und unflexibel sind. Das Problem der Stentkompression schien durch die Entwicklung von selbstexpandierbaren Stents und das Problem der Materialkomponente durch den Einsatz von Nitinol mit besseren Bewegungseigenschaften einer Lösung zugeführt worden zu sein. Die Ergebnisse die die Offenheitsrate nach einem Jahr angehen, konnten dadurch gebessert werden [65-75% bei Metall Stents versus 85-93% bei Nitinol Stents]. Eine rezente Kernfrage ist die Bedeutung von Stentfrakturen im femoropoplitealen Bereich, die primär nach der Implantation von rigiden Metallstent als Fallberichte vereinzelt beschreiben wurden, vor allem wenn diese in gelenksnahen Regionen, bevorzugt im bereich der Arteria femoralis communis, also hüftgelenksnahe implantiert worden waren. Die zentrale Fragestellung der der Dissertationsschrift zugrunde liegenden Studie lautet ob die Annahme richtig ist, dass Stents im femoropoplitealen Gefäßbereich tatsächlich wie angenommen, aufgrund der Lage des Gefäßsegments, stärkeren mechanischen Beanspruchungen ausgesetzt sind und dadurch zu einer vielfach höheren Stentbruchrate neigen als in anderen Gefäßsegmenten und diese Stentbrüche für klinisch relevante Reobstruktionen verantwortlich sind, was wiederum die Indikation zur Stentimplantation in diesem Gefäßsegment in Frage stellen würde.

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