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Gewählte Publikation:

Resinger, K.
Nervenläsionen im Rahmen der zahnärztlichen Implantalogie
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2006. pp.

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Pertl Christof
Altmetrics:

Abstract:
Bei dieser retrospektiven Untersuchung wurde das Auftreten von Nervenausfallserscheinungen nach Implantation im Unterkieferseitenzahnbereich nachuntersucht. Nervenverletzungen während der Implantatinsertion können den Nervus alveolaris inf., Nervus lingualis und den Nervus mentalis betreffen sowie zu Sensibilitätsausfällen an Zähnen und Weichgeweben führen. Im Großen und Ganzen ist die Wahrscheinlichkeit einer dauerhaften Sensibilitätsstörung des Nervus alveolaris inferior gering und wird in der Literatur aber mit 0,1-15% angegeben. Eine der häufigsten Ursache dafür ist die anatomische Variabilität des Verlaufs des N. alv. Inf., die unterschiedlichen Lagen des Foramen mentale, sowie die häufig im Alter vorkommende Alveolarkammresorption. Ein Kollektiv von elf Patienten bildete die Grundlage dieser Untersuchung. Sämtliche elf Patienten wiesen in verschiedenen Ausmaß ein postoperative Sensibilitätsstörung auf und wurden im Rahmen einer Kontrolluntersuchung einigen Sensibilitätsprüfungen unterzogen. Nach Erhebung der Anamnese wurde der Status präsens mit den retrospektiven Empfindungen der Patienten gegenübergestellt. Im Rahmen der Sensibilitätstests wurden dann die Empfindungen der gesunde und der geschädigten Seite verglichen sowie die Sensibilität an Kinnhaut, bukkaler Schleimhaut und Unterlippe getestet. Sämtliche Zähne wurden aufgrund der Nervenläsionen des N. alv. inf. einem Vitalitätstest unterzogen. Auch die röntgenologische Lage der Implantate zum Kanal wurde beurteilt. Die statistische Analyse zeigte, dass sich nur bei einem einzigen Patienten eine andauernde Anästhesie manifestierte. Vielmehr blieben leichte Parästhesien und Hypästhesien zurück. Die Empfindungsqualität der implantierten Seite wird dennoch von allen Patienten als verändert beschrieben. Auffallend ist, dass von den insgesamt elf gesetzten Implantaten die eine Läsion verursachten nur zwei in den Kanal hineinreichten. Mehr als die Hälfte kamen am Dach zu liegen und drei von ihnen kamen vor dem Kanal zu liegen. Zusätzlich regenerative Maßnahmen wie Softlaserbestrahlung und die Einnahme des Medikaments Neurobion forte förderten den Heilungsprozess nicht signifikant.

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