Gewählte Publikation:
Blum, C.
Diagnostische Genauigkeit verschiedener digitaler und manueller Röntgensysteme
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2006. pp.
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
-
Staedtler Peter
- Altmetrics:
- Abstract:
- Einleitung: Da die Erkennung von Initialläsionen und die Behandlungswürdigkeit kariöser Läsionen zumeist einer radiologischen Darstellung bedürfen, ist die optimale Qualität dieser eine grundlegende Voraussetzung. Die Tatsache, dass in der Literatur unterschiedliche Ansichten bezüglich der besseren Bildqualität der verschiedenen Systeme zu finden sind, war ausschlaggebend dafür, eine Studie zur Bewertung der diagnostischen Genauigkeit von digitalen und manuellen Röntgensystemen durchzuführen.
Methodik: Für die Studie wurden extrahierte Zähne mit beginnender Initialläsion im Schmelz, sowie solche mit fortgeschrittenen Schmelzläsionen, die gerade die Schmelz-Dentin-Grenze erreicht haben, untersucht. Um das Fortschreiten dieser Läsion zu simulieren, wurden diese Zähne mit Hilfe von Phosphorsäure konditioniert und in Abständen von 3 Wochen mit verschiedenen Belichtungszeiten sowohl digital als auch analog geröntgt. Anschließend erfolgte die statistische Auswertung der entstandenen Röntgenbilder.
Ergebnisse: Analoge Röntgenbilder zeigten einen deutlich höheren diagnostischen Informationsgehalt als digitale. Einerseits waren Initial- und Schmelzläsionen in verschiedenen Ausbreitungsstadien früher diagnostizierbar, andererseits war auch die Bildqualität bei analogen Systemen durchwegs positiver. Unterbelichtung von Bildern zeigte immer schlechtere Ergebnisse, Überbelichtung führte teilweise zu Verbesserungen des Informationsgehalts. Durch Nachbearbeitung digitaler Röntgenbilder hat sich bei fast der Hälfte der Bilder die Aufnahmequalität gesteigert, bei genau der Hälfte blieb diese unverändert.
Konklusion: Durch Methoden der digitalen Bildbearbeitung alleine, kann der Informationsgehalt von Digitalaufnahmen gesteigert werden, was bei der Diagnostizierbarkeit von Initialläsionen zu adäquaten Werten der analogen Bilder resultiert. Bei der Optimierung der Bildinformation bei Dentinläsionen, reicht die digitale Nachbearbeitung nicht aus, um dies zu erreichen. Werden die Aufnahmen allerdings zusätzlich überbelichtet, stellen sich diese Bilder bezüglich der Diagnostizierbarkeit von Dentinläsionen als gleichwertig mit manuellen Aufnahmen heraus