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Gewählte Publikation:

Mayer, C.
Vergleichende Ergebnisse dreier Methoden zur Bestimmung der Hornhautbrechkraft nach photoablativer refraktiver Keratotomie
[ Dissertation ] Medical University of Graz; 2006. pp.

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Faschinger Christoph
Hoedl Stefan
Altmetrics:

Abstract:
Ziel: nach myopem refraktiven Eingriff hat sich gezeigt, dass die Hornhautbrechkraft zu niedrig gemessen wurde. Konsekutiv führte dies bei einer Kataraktoperation zum Einsetzen einer falschen intraovularen Linse (IOL) und weiter zu einer Hyperopie des betroffenen Patientenauges. Ziel dieser Arbeit ist es die Messgenauigkeit dreier unterschiedlicher Brechkraftbestimmungsmethoden nach photoablativer refraktiver Keratotomie (PRK) zu vergleichen. Material und Methoden: Es wurden 93 Augen von 64 PatientInnen zwischen 23 und 56 Jahren in einem Zeitraum von maximal zwei Monaten vor dem refraktiven Eingriff und mindestens drei Monate postoperativ gemessen. Die Messung der Hornhautbrechkraft erfolgte mit dem Orbscan 2 der Firma Bausch & Lomb: Einmalig nur unter Messung der vorderen Krümmung der Hornhaut, dann unter Berücksichtigung der vorderen und hinteren Hornhautoberfläche. Bei der dritten Methode wurden die geometrischen Messdaten des Orbscan 2 gespeichert und in ein Programm des Forschungszentrums Karlsruhe eingegeben, welches unter Verwendung von Zernike-Polynomen die Brechkraft der gesamten Hornhaut errechnete. Die so gewonnenen Daten wurden untereinander und auch mit der clinical history method bzw. Anamnesemethode (AM), die als korrekte postoperative Gesamthornhautbrechkraft angenommen wurde, verglichen. Ergebnisse: Sowohl die Graz-Karlsruhe Methode (Mittelwert: 38,31 dpt plus/minus 4,19, AM: 38,16 dpt plus/minus 3,82, p = 0,6197) als auch die der Messung der Vorder- und Hinterfläche der Hornhaut durch den Orbscan 2 (Mittelwert: 38,50 dpt plus/minus 3,43, AM: 38,40 plus/minus 3,85, p = 0,7060) unterscheiden sich nicht signifikant von der Anamnesemethode. Im Gegensatz dazu zeigt sich bei der Ermittlung der Hornhautbrechkraft bei bloßer Messung der Hornhautvorderfläche (Mittelwert: 40,53 dpt plus/minus 3,32, AM: 39,77 dpt plus/minus 3,91, p = 0,0067) eine signifikante Abweichung. Weiters war eine positive Korrelation zwischen der Änderung des sphärischen Äquivalents auf Hornhautebene (SÄQHH) in Dioptrien und der Differenz zwischen postoperativ gemessener und berechneter Hornhautbrechkraft sichtbar. Schlussfolgerung: Es wurde gezeigt, dass die Gesamthornhautbrechkraft nach PRK von den drei Methoden zu hoch gemessen wird und der Messfehler mit der Höhe der Änderung des SÄQHH korreliert. Bei Fehlen entsprechender prärefraktiver Patientendaten stellt die Anwendung einer der beiden Methoden, die die Vorder- und Hinterfläche der Hornhaut mit einbeziehen, einen möglichen Weg dar.

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