Gewählte Publikation:
Hanser, T.
Antimikrobielle Wirkung verschiedener Wurzelkanaldesinfizientien mittels Agardiffusionstest (Hemmhöfe)
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2005. pp.
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Staedtler Peter
- Altmetrics:
- Abstract:
- Periapikale Läsionen stellen Erkrankungen mit bakterieller Ursache dar, weshalb der Behandlungserfolg in erster Linie davon abhängt, ob es gelingt Bakterienfreiheit in infizierten Wurzelkanalsystemen herzustellen. Um des zu erreichen, sollte die mechanische Reinigung durch eine chemische Reinigung in Form von Wurzelkanalspülungen und Einlagen ergänzt werden. Aufgrund des reichhaltigen Angebotes an Wurzelkanaldesinfizientien war das Hauptziel der gegenwärtigen Arbeit die fünf häufigsten im Rahmen der Wurzelkanalbehandlung angewandten Medikamente zur Reinigung und Desinfektion der Wurzelkanäle zu untersuchen und aufgrund der Ergebnisse die Wirksamkeit der Substanzen zu eruieren, miteinander zu vergleichen und eine Gebrauchsempfehlung anzugeben.
Mittels Agarddiffusionstest wurden die gängigen Wurzelkanalspülungen, Natriumhypochlorit 3% und 5,25%, Chlorhexidin 2%, 1%, 0,2%, 0,1%, Wasserstoffperoxid 3% und Kalziumhydroxid, in insgesamt zehn Versuchsreihen auf die vier häufig aus infizierten Wurzelkanälen isolierten Keime, Enterokokkus faecalis, Pseudomonas aeruginosa, Streptokokkus sangius und Actinomyces naeslundii sowie eine Mischkultur aus Enterokokkus faecalis, Pseudomonas aeruginosa und Streptokokkus sangius, getestet.
Die Ergebnisse zeigen, dass bei Chlorhexidin die Wirksamkeit mit steigender Konzentration zunimmt und dass diese Spülllösung bei allen getesteten Keimspezies eine Hemmhofbildung hervorruft. Wasserstoff weist zwar den größten hemmhofdurchmesser auf, jedoch ist seine Wirksamkeitauf Pseudomonas beschränkt. Für Kalziumhydroxid mit Aqua des. Als Trägersubstanz kann bei keiner Bakteriengruppe eine inhibitorische Fähigkeit nachgewiesen werden. Natriumhypochlorit hemmt Enterokokkus feacalis und Actinomyces naeslundii nicht. Bei allen anderen Stämmen ist die Tendenz ersichtlich, dass bei höherer Natriumhypochloritkonzentration eine bessere Wirkung zu erwarten ist.
Um gegen ein breites Bakterienspektrum zu wirken, kann auf Grundlage der erzielten Untersuchungsergebnisse nur CHX als Mittel der Wahl empfohlen werden. NaOCl sowie Ca(OH)2 mit 0,1%-igem CHX als Trägersubstanz stellen lediglich Medikamente der zweiten Wahl dar.