Gewählte Publikation:
Platzer, S.
Volumetrische Evaluation mittels dental CT nach Sinus Augmentation
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2006. pp.
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
-
Lorenzoni Martin
- Altmetrics:
- Abstract:
- Steigende Lebenserwartung und Zahnverlust lassen bei immer mehr Patienten den Wunsch nach einer gut retinierten implantatgetragenen Prothese oder einem festsitzenden Zahnersatz aufkommen. Die Sinusbodenelevation stellt eine Routinebehandlung des atrophierten zahnlosen Oberkieferseitenzahnbereiches dar. Dieser Eingriff erfodert eine genaue präoperative Planung, wobei das dental CT zu diesem Zweck eine absolute Voraussetzung ist (Williams 1997).
Ziel dieser Studie war es mittels dental CT die Stabilität des Volumens verschiedener Augmentationsmaterialien zu erfassen, zu vermessen und miteinander zu vergleichen. Sechzehn Patienten (insgesamt 25 Sinus), davon 11 Frauen und 5 Männer, nahmen an dieser retrospectiven Untersuchung teil.
Alle Patienten hatten eine Restknochenhöhe <5mm und wurde somit 2 zeitig nach einer Modifikation der Technik von KENT und BLOCK (1989) behandelt. Das gesamte Patientenkollektiv wurde von 2 Behandlern (ML, WW) operiert.
Die erste Operation diente dabei der Sinus Augmentation und erst nach einer Einheilphase von mindestens 6 Monaten wurden Implantate in den neugebildeten Knochen inseriert. Als Augmentationsmaterial wurde 14-mal Ersatzknochen (BioOss oder Algipore), 8 mal Eigenknochen (entnommen aus dem Beckenkamm oder der Tibia) und 3 mal eine Kombination aus Eigen- Ersatzknochen gewählt. Jene 2 CTs welche für die Volumetrie herangezogen wurden, hatten zeitlich mindestens 6 Monate Abstand zueinander. Im Mittel wurden die CTs im Abstand von 18,7 Monaten angefertigt. Insgesamt wurden 62 Implantate (Frialit II cell plus und Xive) in 22 Sinus inseriert.
Die Messungen ergaben für das mittlere Volumen der Augmentate post operationem (Scan 1) 3,02ccm (+- 1,17; mind. 1,40ccm; max. 5,56ccm). Das mittlere gemessene Volumen der Augmentate nach mindestens 6 Monaten (Scan 2) belief sich auf 2,32ccm (min. 0,92ccm; max. 4,46ccm). Der Vergleich der beiden Scans ergab eine statistisch signifikante Abnahme der Augmentate in allen Sinus. Die durchschnittliche Abnahme betrug 0,88ccm (min. 0,01ccm; max. 1,79ccm). Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass die augmentierten Areale, unabhängig vom verwendeten Material stabil sind, wenngleich eine geringgradige Volumensreduktion über die Zeit nachgewiesen werden konnte. Die Methode der 3-dimensionalen Volumensbestimmung scheint für die langfristige quantitative Evaluation der augmentierten Areale nach Sinusboden Elevation gut geeignet. Weitere klinische kontrollierte Studien müssen das unterschiedliche Resorptionsverhalten einzelner Knochentransplantate evaluieren.