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Selected Publication:

Wildburger, A.
Morbidität der Spenderregion nach enoraler Entnahme eines freien Knochentransplantates von Symphyse und Linea obliqua
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2005. pp.

 

Authors Med Uni Graz:
Wildburger Angelika
Advisor:
Jakse Norbert
Altmetrics:

Abstract:
Der atrophe Kieferkamm stellt für das Setzen von intraossären Implantaten häufig ein Hindernis dar. Um die nötige Primärstabilität für die Implantate zu erreichen, wird vor der Implantation meistens ein Knochenaufbau mit autogenem Knochen durchgeführt. Das Ziel dieser retrospektiven Studie war der Vergleich von postoperativer Morbidität der Spenderregionen Linea obliqua und Symphyse, sowie die Erhebung der Paitentenakzeptanz der jeweiligen Entnahmeregion. 3l Patienten nahmen an der Nachuntersuchung teil - davon 26 der Spenderregion Linea obliqua und 5 mit der Spenderregion Symphyse. Die Untersuchungsergebnisse setzen sich aus der klinischen und röntgenologischen Nachuntersuchung, sowie aus einer Fragebogenevaluierung zusammen. Im Rahmen der klinischen Nachuntersuchung wurden bei 4 Patienten mit der Entnahmeregion Linea obliqua seit der Operation bestehende Sensibilitätsstörungen vor allem im Bereich der Unterlippe und des Mundwinkels beobachtet. Die angrenzenden Zähne waren vital. Die Schleimhaut im Bereich der Entnahmestelle war unauffällig. Es gab keine sichtbaren Profiländerungen. Sensibilitätsstörungen nach Knochenentnahme von der Symphyse gab es nur bei einem Patienten. Die angrenzenden Unterkeiferfrontzähne wiesen bei 3 Patienten eine fehlende Sensibilität auf. Bei einem Patienten bildete sich eine Dehiszenz im Bereich der vertikalen Inzision. Es gab keine Veränderung der Kinnkontur. In der röntgenologischen Nachuntersuchung waren alle Entnahmeregionen bei denen die Operation länger als 6 Monate zurücklag vollständig reossifiziert. Nur bei einem Patienten war im Röntgen ein Jahr nach der Entnahme von der Linea obliqua die Knochenstruktur noch nicht homogen verlaufen, wobei erwähnt werden muss, dass der Patient starker Raucher war. Mittels Fragebogen wurde das subjektive Empfinden der Patienten während der Knochenentnahme und postoperativ evaluiert. Die Patienten mit der Knochenentnahme von der Linea obliqua empfanden die intraoperative Belastung als gering, während die Patienten mit der Entnahme von der Symphyse jene als mittelmäßig bis stark empfanden. Postoperative Schwellung wurden von beiden Gruppen als sehr stark empfunden. Das Ausmaß der postoperativen Schmerzen war bei beiden Spenderregionen gering. Nur die Symphysengruppe berichtete über eine längere Schmerzdauer. Mundöffnungsstörungen traten bei beiden Gruppen in gleichem Ausmaß auf, Einschränkungen beim Sprechen und Kauen gab es nur in der Linea obliqua Gruppe. Zusammenfassend war die Patientenakzeptanz für eine Knochenentnahme von der Linea obliqua höher.

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