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Selected Publication:

Harpf, B.
Zahnärztlich-chirurgische Behandlung bei bestehender gerinnungshemmender Medikation/Grundlagen und Abläufe an der Grazer ZMK-Klinik
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2005. pp.

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Acham Stephan
Pertl Christof
Altmetrics:

Abstract:
Ziel: Das Ziel dieser Arbeit bestand darin, für interessierte Kollegen/innen einen detaillierten Bericht über die Versorgung blutgerinnungsgehemmter Patienten, welche zahnärtzlich chirurgisch behandelt werden, zu gestalten. Material und Methodik: In zahlreichen Studien und medizinischer Fachliteratur wurde das Basiswissen im physiologischen und pharmakologischen Sinne aufgearbeitet. Es wurden die unterschiedlichsten präventiven Medikation, korrelierenden Krankheiten und spezifischen Laborparameter geschildert und ein besseres therapeutisches Verständnis zu erlangen. Im zahnärztlich-chirurgischen Kapitel wurde über Studien die Problematik der unterschiedlichen Medikationen und Krankheiten, welche im Blutgerinnungssystem eine Rolle spielen, aufgezeigt und mittels genauer Anamnese eingestuft. Daraus empfiehlt sich eine gute interdisziplinäre Korrespondenz zwischen Zahnarzt und behandelnden Gerinnungsspezialisten aufzubauen, um für etwaige peri- oder postoperative Probleme gewappnet zu sein. Durch die Abhandlung der wichtigsten zahnärztlichen Operationen, ihrer zugehörigen Kontrollen und der Patientenaufklärung wurde dieser Arbeit abgerundet. Resultate: Die meisten ambulant getätigten zahnärztlich-chirurgischen Eingriffe sind unter laufender medikamentöser Behandlungstherapie möglich. Das Absetzen der Medikamente oder die Umstellung auf niedermolekulare Heparine, sind in gewissen Fällen mit der Gefahr eine thrombembolischen Geschehen einzustufen. Deshalb versucht man seit geraumer Zeit, das Risiko und den Nutzen von zahnärztlich-operativen Eingriffen, über die genaue Anamnese einzustufen, und mittels Gerinnungsspezialisten (Internist oder Allgemeinmediziner) den Patienten so einzustellen, dass etwaige Komplikationen wie z.B. starke Blutungen oder Hämatombildung nicht eintreten. Konklusion. Genaue Anamnese, gezielte Laborparameter, interdisziplinäres Vorgehen, schonende Eingriffe, und stetige Nachkontrollen sowohl auf zahnärztlicher, als auch auf internistischer Seite werden gefordert. Die Verbreitung des INR Wertes (WHO definiert), für eine Standardisierung der Labors ist ebenfalls aus zahnärztlicher Sicht erwünscht. Das klassische Ein- oder Umstellen der Blutgerinnung ist nur auf gezielte Indikation zu beschränken (z.B. künstliche Herzklappen oder rezidivierende thrombembolische Ereignisse).

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