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Selected Publication:

Krempl, C.
Der Positioner und artverwandte Behandlungstechnicken in der Kieferorthopädie
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2004. pp.

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Droschl Helmut
Altmetrics:

Abstract:
Der Positioner, ein abnehmbares kieferorthopädisches Gerät aus Naturkautschuk, wurde erstmals 1944 von Kesling beschreiben. Er diente zu Feineinstellung der Okklusion im Anschluss an eine kieferothopädische Behandlung. Keslin dachte schon in den 1940er Jahren darüber nach, größere Zahnbewegungen durch mehrere verschiedene hintereinander getragene Positioner zu erreichen. Die scheiterte in erster Linie an den verwendeten Materialien und am erheblichen Laboraufwand. Durch die Entwicklung neuer Materialien mit besseren gummielastischen Eigenschaften (Silikonverbindungen, weichbleibendes Acryl) entstand eine Reihe von Geräten, die man als Weiterentwicklungen des Positioners bezeichnen kann. Heute haben die auf der Idee von Kesling beruhenden abnehmbaren Geräte zu einer Erweiterung des orhtodontischen Behandlungsspeektrums geführt. Es gibt jedoch nur wenige Fälle, bei denen diese Therapieform (möglich sind v.a. Zahnkippungen) eine wirkliche Alternative zu einer festsitzenden kieferorthopädischen Behandlung darstellt. Vor allem die Wurzelkontrolle und die körperliche Bewegung von Zähnen sind mit diesen Behandlungssystem problematisch bzw. nicht durchführbar. Den vorläufigen Schlusspunkt der Entwicklung setzt die 1997 am Markt eingeführte Invisalign-Methode, die ausschließlich auf einer dreidimensionalen digitalen Technologie basiert. Es werden bis zu 70 Tiefziehschienen pro Kiefer hergestellt, die dann in einem bestimmten Wechselintervall vom Patienten hintereinander getragen werden müssen. Der Nachteil dieser Methode ist, dass der Behandler die aktive Behandlung praktisch völlig aus der Hand gibt und sich seine Tätigkeit auf das Einsetzen der jeweiligen neuen Schienen alle 2 Wochen beschränkt. Dementsprechend gering sind die Eingriffs- und Korrekturmöglichkeiten während einer laufenden Behandlung. Darüber hinaus ist diese Behandlungsmethode eine Domäne der Erwachsenenbehandlung. Die Patientenakzeptanz ist durch den heute erreichten Tragekomfort und den Wunsch nach einer möglichst unsichtbaren kieferorthopädischen Behandlung groß, jedoch ist der Behandlungserfolg wie bei allen abnehmbaren Geräten stark von der Mitarbeit der Patienten abhängig.

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