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Gewählte Publikation:

Thaller, E.
Einfluss von Aggressiver Parodontitis auf die endotheliale Funktion gemessen mittels flow-mediierter Vasodilatation der Arteria brachialis
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2004. pp.

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Bratschko Rudolf
Altmetrics:

Abstract:
Wissenschaftlicher Hintergrund: Epidemiologische Studien zeigen, dass parodontale Erkrankungen mit einem erhöhten Risiko für die Entstehung und Progression von kardiovaskulären und cerebrovaskulären Erkrankungen einhergehen. Dieser epidemiologische Zusammenhang führte zu der Vermutung, dass Patienten mit Parodontitis eine endotheliale Dysfunktion, die beider Entstehung von Atherosklerose eine Schlüsselfunktion einnimmt, aufweisen. Methoden: Die endotheliale Funktion wurde bei 30 Patienten mit Aggressiver Parodontitis, sowie bei 31 gematchten Kontrollen als flow-mediierte Vasodilatation (FMD) der Arteria brachialis gemessen. Zusätzlich wurden Entzündungsparameter, wie die Blutsenkungsgeschwindigkeit und C-reaktives Protein bestimmt. Ergebnisse: Die beiden untersuchten Gruppen waren bezüglich Alter, Geschlecht und kardiovaskulärem Risikoprofil vergleichbar. In der Gruppe der Patienten mit Aggressiver Parodontitis zeigte sich im Vergleich zu der Kontrollgruppe eine statistische signifikant verminderte endotheliale Funktion (6.1 plus/minus 4.4 versus 8.5 plus/minus 3.4, p=0.002), sowie eine signifikante Erhöhung der Blutsenkungsgeschwindigkeit (7.8 plus/minus 4.2 versus 4.9 plus/minus 3.2, p=0.003) und des C-reaktives Protein (1.7 plus/minus 1.6 versus 0.8 plus/minus 0.8, p=0.041). Die nitroinduzierte, endothelunabhängige Funktion zeigte keinen signifikanten Unterschied zwischen den Gruppen. Die Korrelationsanalyse zwischen endothelialer Funktion und Entzündungsparametern ergab eine grenzwertig signifikante, inverse Beziehung zwischen den untersuchten Parametern. Nach linearer Regressionsanalyse mit FMD als fixen Faktor und Alter, Geschlecht, Nikotinabsus, body-mass Index und HDL-Cholesterin als Covariaten, war der Unterschied zwischen den FMD-Messergebnissen in der Parodontitis und der Kontrollgruppe mit p<0.0001 signifikant. Schlussfolgerung: Patienten mit Aggressiver Parodontitis weisen eine endotheliale Dysfuntion im peripheren Leistungsgefäß, sowie erhöhte Marker systemischer Inflammation auf, und könnten somit bei fehlender oder insuffizienter parodontaler Therapie einem erhöhten Risiko für die Entstehung und die Progression von kardiovaskulären Erkrankungen ausgesetzt sein.

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