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Selected Publication:

Kieninger, E.
Arousals bei Früh- und Reifgeborenen
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2008. pp. 90 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Zotter Heinz
Altmetrics:

Abstract:
Einleitung: Arousals sind von erheblicher Bedeutung für die Interpretation von Schlaf-Wach-Störungen und gelten als wesentlicher Pathomechanismus bzw. Risikofaktor für den plötzlichen Säuglingstod. Das Schlafverhalten des Säuglings unterscheidet sich von dem eines Kindes bzw. Erwachsenen; ebenso gibt es Unterschiede zwischen Früh- und Reifgeborenen. Im Laufe der Entwicklung kommt es zu Veränderungen der Schlafarchitektur und des Schlafzyklus. Im Zuge dieser Arbeit sollen die physiologischen Unterschiede der Schlafarchitektur in unterschiedlichen Lebensaltern, die Bedeutung von Frühgeburtlichkeit bzw. Arousal als Risikofaktor für SIDS eruiert werden. Methoden: Zur Eruierung dieser Thematik wurde eine Literaturrecherche durchgeführt. Ergebnisse: Arousals bei Früh- und Reifgeborenen sind physiologische, regelmäßige Aufweckreaktionen während des Schlafes, die nicht zwangsläufig zum Erwachen führen müssen (Arousal Awakening). Sie sind Trainingseinheiten des Körpers, um gegen bedrohliche Ereignisse im Sinne einer fight or flight Reaktion gewappnet zu sein. Die Definition im Säuglingsalter (The International Pediatric Work Group für das 1. bis 6. Lebensmonat) unterscheidet sich von der im Erwachsenenalter (ASDA-Kriterien). Arousals reflektieren Aktivitäten verschiedenster kortikaler bzw. subkortikaler Strukturen (typische Verhaltensänderungen während eines Arousal); man differenziert: kortikales (EEG Veränderungen) und subkortikales (keine EEG Veränderungen) bzw. spontanes und induziertes (exogen/endogen) Arousal. Unterschiedliche Methoden werden zum Scoring bzw. zur Dokumentation von Arousals herangezogen. Verschiedene Faktoren beeinflussen die Arousability im positiven bzw. negativen Sinne; diese Faktoren sind auch für SIDS bzw. dessen Prävention relevant. Diskussion: Als möglicher Überlebensmechanismus haben Arousals seit dem Rückgang der Inzidenz für SIDS (Aufklärungskampagnen, Präventionsmaßnahmen) an Bedeutung gewonnen. Eine führende Hypothese geht davon aus, dass eine verminderte Arousability bzw. Frühgeburtlichkeit als Gefährdung für SIDS gilt.

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