Gewählte Publikation:
Themel, M.
Das kolorektale Karzinom - warum nimmt es trotz Vermeidbarkeit seinen Weg in Österreich
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2008. pp.67
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
-
Petritsch Wolfgang
- Altmetrics:
- Abstract:
- Ausgangslage Mit circa 5000 Neuerkrankungen pro Jahr zählt das kolorektale Karzinom zu den häufigsten Krebserkrankungen in Österreich. Bei frühzeitiger Diagnose ist aber in den meisten Fällen eine Heilung möglich. Das wesentliche Instrument zur Früherkennung ist die Vorsorgekoloskopie. Zielsetzung und Inhalt Ziel der folgenden Arbeit ist es, durch ein ausführliches Review, die Koloskopie als sinnvolle Vorsorgeuntersuchung zur Prävention von kolorektalen Karzinomen zu legitimieren. Anhand der Adenom Karzinomsequenz wird dargestellt, dass die Karzinomentwicklung in den meisten Fällen ein stufenhafter Prozess ist, der durch die Vorsorgekoloskopie mit elektiver Polypektomie unterbrochen werden kann. Anschließend werden Vorsorgezeitpunkte definiert und die Koloskopie in Hinblick auf Evidenz, Technik, Risikos und Rate an nicht erfassten Karzinomen detailliert erörtert. Zuletzt wird die derzeitige Koloskopie Akzeptanz im Einzugsbereich des LKH Universitätsklinikum Graz mittels einer Bevölkerungsbefragung erhoben und diskutiert. Methoden und Ergebnisse der Umfrage Es wurde eine Literaturrecherche in medizinischen Datenbanken, Fachzeitschriften und Büchern, sowie eine Bevölkerungsbefragung durchgeführt. Die Vorsorgekolonoskopie ist mit der gleichzeitigen Möglichkeit zur Polypektomie als Untersuchungsmethode zur Senkung der Kolonkarzinomrate etabliert. Im Einzugsbereich des LKH Universitätsklinikum Graz lag die Rate der Vorsorgekolonoskopien in unserer Bevölkerungsbefragung mit 38% deutlich über den angenommen Werten von 5%. Die Erfahrungen der Probanden mit Vorsorgekoloskopie waren sehr positiv, weshalb 94% der Befragten die Untersuchung wiederholen würden. Probanden, die die Vorsorgekolonoskopie ablehnen, führen als Gründe vor allem die erwarteten Schmerzen und ein derzeitiges Desinteresse an. Die Möglichkeit der KRK Prävention durch Polypektomie und das Wissen der Bevölkerung, die Vorsorgekolonoskopie auch bei Symptomfreiheit zu absolvieren, ist ähnlich wie bei einer Umfrage der ÖGGH im Jahr 2006. Das Geschlecht, das Vorhandensein einer Zusatzversicherung, der Wohnort und die Schulbildung beeinflussen die Bereitschaft zur Vorsorgekolonoskopie nicht.