Medizinische Universität Graz Austria/Österreich - Forschungsportal - Medical University of Graz

Logo MUG-Forschungsportal

Gewählte Publikation:

Lackner, H.
Reaktionsdynamische Prozesse psychophysiologischer Parameter unter mentaler Beanspruchung
[ Dissertation ] Medical University of Graz; 2007. pp.

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Schwaberger Guenther
Altmetrics:

Abstract:
Einleitung. Die Erfassung psychophysiologischer Parameter stellt ein etabliertes Werkzeug zur Darstellung unterschiedlicher Belastungen von Probanden dar. In dieser Arbeit wurde der Zusammenhang einer gesetzten Reizabfolge sowie die Dynamik der psychophysiologischen Parameter bei mentaler Belastung untersucht. Methode: Im Rahmen dieser Arbeit wurden drei Studien bestehend aus Abfolgen von Ruhepausen und Vigilanztests durchgeführt. In Studie I wurden bei 36 männlichen, trainierten Probanden die psychophysiologischen Parameter bei Vigilanztests (d2-Test) vor und nach ergotroper Belastung (Harvard-Step-Test) erhoben. In Studie II wurden bei 36 männlichen, trainierten Probanden Herzrate, Atmung, Hautleitwert, EMG sowie Hauttemperatur bei der Durchführung des Vigilanztests (KLT-R) unter körperlicher Ruhe sowie während einer ergotropen Phase (Fahrradergometrie) erfasst. In Studie III wurden die Parameter bei 21 weiblichen, trainierten Probanden sowohl während eines d2-Tests als auch eines KLT-R bei körperlicher Ruhe erhoben. Zusätzlich wurde in Studie III der Blutdruck nichtinvasiv kontinuierlich erfasst. Ergebnisse: Für Herzrate, Hautleitwert sowie das EMG konnte eine signifikante Antwort auf die dargebotene Reizabfolge unabhängig vom Ausgangsniveau gezeigt werden. Nur während der Fahrradergometrie konnte dies nicht statistisch abgesichert werden. Der systolische Blutdruck, wie auch der diastolische Blutdruck zeigte beim KLT-R eine signifikante Reizantwort. Anhand der Frequenzanalyse konnte der Einfluss des gesetzten Reizintervalls auf die psychophysiologischen Parameter gezeigt werden. Weiters wurden die Kopplung der Atmung mit Herzrate und Blutdruck in den unterschiedlichen Vigilanzstadien und der Zusammenhang mit Kennwerten der sympathovagalen Balance gezeigt. Auf Basis des KTL-R wurde der Einfluss der Bearbeitungsdauer auf einzelne psychophysiologischen Parameter und die Phasensynchronisation der einzelnen Systeme erarbeitet. Diskussion: Die Ergebnisse dieser Arbeit zeigen, dass sowohl die Herzratenvariabilität, als auch die Blutdruckvariabilität sehr sensitiv bzgl. Der gesetzten Reizabfolge im Rahmen einer mentalen Belastung sind und diese Beeinflussung bei der Interpretation von Testbatterien berücksichtigt werden sollten. Die gezeigten Zusammenhänge sprechen zudem für die Erfassung der Atmung bei der Messung von Herzrate und/oder dem kontinuierlichen Blutdruck.

© Med Uni Graz Impressum