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Gewählte Publikation:

Strobl, S.
Der Stellenwert der niedermolekularen Heparine im Bereich der Augenchirurgie
[ Dissertation ] Medical University of Graz; 2005. pp.

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Faschinger Christoph
Pilger Ernst
Altmetrics:

Abstract:
ZIEL: Untersuchung der Vor- und Nachteile der niedermolekularen Heparine in der Anwendung an augenchirurgischen PatientInnen. METHODEN: Die Statistik beinhaltet 200 PatientInnen, die im Jänner 2004 an der Augenklinik Graz operiert wurden. Die Kriterien sind: Geschlecht, Alter, ASA Status, Art und Dauer der häufigsten Operation, anästhetische Versorgungszeit, Art der Narkose, Dauer des Klinikaufenthaltes, präoperative Thromboseprophylaxe, vorbestehende Einnahme von gerinnungshemmenden Medikamenten und postoperative Komplikationen. ERGEBNISSE: Von 200 PatientInnen sind 107 Personen weiblich, 93 männlich. Das mittlere Alter liegt bei 67,02 Jahren (plus/minus 19,7). 15 Personen ASA 1(= 7,5%), 78 Personen ASA 2 (= 38,5%), 101 Personen ASA 3 (= 50,5%), 4 Personen ASA 4 (=2%). Die durchgeführten Operationen sind: 132x Katarakt (13,99 min. plus/minus 7,65 min.), 17x Vitrektomie (47,58 min. plus/minus 20,72 min.), 10x Strabismus (30 min. plus/minus 17,07 min.), 10x Tumor (30,8 min. plus/minus 13,2 min.), 6x Trauma (65 min. plus/minus 56,97 min.). Anästhesieschema: 163 Personen (= 81,5%) erhalten eine Lokalanästhesie, 34 Personen (= 17%) erhalten eine Vollnarkose. Dauer des Klinikaufenthaltes: Katarakt: 4d (plus/minus 1,45d), Vitrektomie: 6,11d (plus/minus 2,57d), Strabismus: 3,25d (plus/minus 1,13d), Tumor: 7,1 (plus/minus 5,06d), Trauma: 6,5d (plus/minus 3,67d). Die Thromboseprophylaxe besteht aus: 93 x Fraxiparin 0,3ml, 80x Fraxiparin 0,8ml, 3x Lovenox 40mg und 24 x wird keine Thromboseprophylaxe verordnet. 59 Patienten erhalten bereits eine Thromboseprophylaxe: 44x ASS, 3x Plavix, 8x Marcumar, 4x Sintrom und 1x Lovenox. In einem Fall wird ASS mit Plavix kombiniert. Komplikationen: 6x Fibrinreaktion, 4x IOD Erhöhung, 3x Keratopathie, je 1x Hyphaema, Sekundärnaht, Infekt, hintere Kapselfibrose und 1x Nachblutung. Unter den 200 untersuchten Patienten ist es weder perioperativ, noch nach der Entlassung aus der Klinik zum Auftreten thrombembolische Komplikationen gekommen. SCHLUSSFOLGERUNG: Die Verwendung von NMH bei augenchirurgischen Patienten biete Schutz vor Thrombose bei zugleich verringert Gefahr von Komplikationen. Was Eingriffe an antikoagulierten Patienten anbelangt, ist es unter gewissen Vorraussetzungen möglich, die Therapie perioperativ fortzuführen. Postoperative Immobilität tritt in der Augenchirurgie selten auf, dennoch besteht ein relevantes Thromboserisiko, da es sich bei den Patienten häufig um multimorbide Personen höheren Alters handelt.

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