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Gewählte Publikation:

Sommerauer, M.
Einfluss von Coffein auf die Ketoprofen-induzierte Inhibition der Cyclooxygenase im Nierenmark der Ratte
[ Dissertation ] Medical University of Graz; 2005. pp.

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Amann Rainer
Sadjak Anton
Altmetrics:

Abstract:
Frühere in-vitro-Untersuchungen deuten darauf hin, dass Coffein die analgetischen Eigenschaften sowie Nebenwirkungen von nichtsteroidalen Antiphlogistika (NSAIDs) signifikant beeinflussen kann. Das Ziel der vorliegenden Arbeit bestand darin, eine mögliche Interaktion zwischen dem NSAID Ketoprofen und Coffein bei der Hemmung der Prostaglandin-Biosyntheses im Nierenmark der Ratte zu zeigen. Die Untersuchung der Protaglandin-Synthesehemmung erfolgte dabei ex-vivo, als Maß für die Inhibition der Cyclooxygenase (COX) galt die radioimmunologische Bestimmung von immunreaktivem PGE2. Die Behandlung der Versuchstiere mit Ketoprofen bewirkte eine dosisabhängige Reduktion des immunreaktiven PGE2 im Nierenmark. Aus der im Konzentrationsvergleich zwischen 0.1 und 10.0 mg/kg (per os) erstellten Dosis-Wirkungs-Kurve ergab sich eine 50%-ige Inhibition der medullären PGE2-Synthese (ID50) nach bei 0,3 mg/kg Ketoprofen (per os), ein Wert, der in den folgenden Versuchen eingesetzt wurde, um einen eventuellen adjuvanten Effekt von Coffein darstellen zu können. Dieser wurde zunächst zu verschiedenen Zeitpunkten bis 5h nach Pharmakongabe untersucht: Die Inhibition der PGE2-Biosynthese durch 0.3 mg/kg Ketoprofen war dabei zwischen 30 und 180 min nach Pharmakongabe signifikant und annähernd stabil und auch nach 300 min noch messbar. Weder die Behandlung mit Coffein allein (10 mg/kg p.o.) noch mit Coffein (10.0 mg) in Kombination mit Ketoprofen (0.3 mg/kg) wiesen dabei auf Eigeneffekte bzw. adjuvante Effekte von Coffein bezüglich COX-Hemmung hin. Ähnliche Ergebnisse wurden bei wiederholter Medikamentengabe (jeweils einmal täglich über 7 Tage) erzielt: Coffein zeigte keine signifikante Wirkung auf die Ketoprofen-induzierte Inhibition der PGE2-Biosynthese im Nieremark. Der Hemmeffekt von Ketoprofen schien hier gegenüber der einmaligen Pharmakongabe verringert: eine signifikante Stressbelastung der Tiere durch die Fütterung bei diesen Experimenten konnte durch Verhaltensversuche nicht bestätigt werden. Parallele Untersuchungen mit indometacin (ID50 annähernd bei 2/3 mg/kg, durch Erstellen einer weiteren Dosis-Wirkungs-Kurve ermittelt) bei sonst gleichen Bedingungen wie mit Ketoprofen brachten ebenfalls eine reduzierte Inhibitionswirkung nach einwöchiger Behandlung. Dies gilt nicht für die Thromboxan-/TXB2)-Biosynthese der Thrombozyten: sowohl mit Ketoprofen als auch mit Indometacin war die Inhibition nach einmaliger wie auch nach wiederholter Medikamentengabe annähernd gleich groß.

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