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Gewählte Publikation:

Nachtnebel, U.
Überlappende Autoimmunität
[ Dissertation ] Medical University of Graz; 2006. pp.

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Reibnegger Gilbert
Tilz Gernot
Altmetrics:

Abstract:
Verliert das Immunsystem die Fähigkeit zwischen Selbst und Nicht-Selbst zu unterscheiden, beginnt es seine Funktion, die normalerweise zur Abwehr von körperfremden Organismen, wie zum Beispiel Viren und Bakterien, dienen, gegen den eigenen Körper zu richten. Das Resultat davon ist die Entstehung von Autoimmunerkrankungen, diese können den ganzen Körper oder aber nur einzelne Organe betreffen. Ein Beispiel für eine systemische Autoimmunerkrankung ist der systemische Lupus erythematodes. Diese Erkrankung, die als die klassische Autoimmunkrankheit gilt, ist gekennzeichnet durch charakteristische Symptome und spezifische Autoantikörper. Eine Sonderform des systemischen Lupus ist der medikamenteninduzierte Lupus, der durch verschiedene Medikamente ausgelöst wird. Der medikamenteninduzierte Lupuszeigt eine mildere Verlaufsform als der systemische Lupus erythematodes und bildet sich in den meisten Fällen nach dem Absetzen des auslösenden Medikamentes zurück. Selten kann es zum Übergang in einen systemischen Lupus kommen. Eine Autoimmunerkrankung wie SLE kann alleine vorkommen, aber in manchen Fällen gesellt sich noch eine oder mehrere weitere Autoimmunkrankheiten hinzu, dieses Phänomen wird überlappendes Autoimmunsyndrom. Zu den am häufigsten überlappenden Syndromen vorkommenden Erkrankungen zählen unter anderem: SLE, rheumatoide Arthritis, Sklerodermie, Polymyositis und das Sjörgren-Syndrom. Ein Beispiel für ein überlappendes Syndrom ist die Mischkollagenose, hier tritt eine Überlappung zwischen SLE, Sklerodermie, Polymyositits und rheumatoider Arthritis auf. Neben einer Mischung aus charakteristischen Symptomen von allen beteiligten Erkrankungen, lässt sich auch noch Anti-U1RNP nachweisen, ein für die Mischkollagenose spezifischer Autoantikörper.

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