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Selected Publication:

Novak, M.
Zeitnormalisierung in der Elektromyographie bei instrumentellen Ganganalysen
[ Dissertation ] Medical University of Graz; 2007. pp.

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Gallistl Siegfried
Linhart Wolfgang
Altmetrics:

Abstract:
Der menschliche Gang, mit seiner komplexen Dynamik, mit seinen funktionellen Phasen, seinem normalen Ablauf und seinen pathologischen Gangmustern bei gehbehinderten Patienten, ist Gegenstand der Ganganalyse. Die Möglichkeit der Erfassung spezifischer, die betreffende Person in ihrem Gangmuster repräsentierenden , Daten aus ganganalytischen Untersuchungen durch die Elektromyographie, gekoppelt an die kinematischen und kinetischen Analysemethoden, machten die Ganganalyse zu einer interdisziplinären Wissenschaft. Die Ganganalyse ist ein fester Bestandteil der Diagnosefindung und ein entscheidender Faktor der in der Wahl der geeigneten konservativen oder operativen Therapie, vor allem bei Patienten mit spastischer Zerebralparese. Hierbei ist die Elektromyographie (EMG) als Methode der Ganganalyse von grundlegender Bedeutung, da sie es erlaubt, das zyklische Muskelaktivitätsmuster eines Patienten in seinem Zeitablauf und seiner relativen Intensität zu verurteilen und dessen Auswirkungen zu deuten. Die EMG-Signale können entsprechend der Intention des Untersuchers zur weiteren Analyse unterschiedlich aufgenommen und bearbeitet werden. Eine in der Ganganalyse gebräuchliche Darstellung eines repräsentativen Muskelaktivitätsmusters im Gangzyklus ist die Ensemble-Mitteilung linearer Mantelkurven, die zuvor über die Zeit normiert wurden. Lineare Mantelkurven oder Einhüllende resultieren aus der Gleichrichtung und Glättung des Roh-EMGs und stellen den Aktivitätsverlauf eines Muskels über die Dauer des entsprechenden Schrittes dar. Bei der üblichen Zeitnormalisierung werden, um die einzelnen Schritte trotz ihrer unterschiedlichen Zeitdauer, in direkte Relation setzen zu können, die Datensätze aller Schritte auf eine absolute Zeitdauer oder prozentuell auf 100% des Gangzyklus gedehnt oder komprimiert. Allerdings werden hier die funktionellen Phasen des Ganges nicht berücksichtigt. Die in der Literatur beschriebenen Verfahren wurden durchwegs nach diesem System durchgeführt ohne die funktionellen Phasen innerhalb des Gangzyklus in die Datenbearbeitung mit einzubeziehen. Durch erweiterte Methodik in der Zeitnormierung der Einhüllenden können infolge der Mitberechnung des Bodenkontaktmusters der Beine die funktionellen Phasen wie Standphase und Schwungphase, sowie Einzelunterstützung und Doppelunterstützung, in ihrer variierenden Dauer innerhalb eines Ganzzyklus Beachtung finden.

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