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Gewählte Publikation:

Meilinger, M.
Genetische Hintergründe und Umweltfaktoren von thyreoidalen Autoimmunerkrankungen
[ Dissertation ] Medical University of Graz; 2007. pp.

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Meilinger Michael
Betreuer*innen:
Borkenstein Helmuth Martin
Obermayer-Pietsch Barbara
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund In Österreich sind etwa 25% der Einwohner von Schilddrüsenerkrankungen betroffen, darunter vor allem autoimmune Schilddrüsenerkrankungen (AITD), wie Thyreoiditis Hashimoto oder Morbus Basedow. Ein starker genetischer Einfluss wird aufgrund des gehäuften Auftretens dieser Erkrankung innerhalb von Familien und des Vorkommens von spezifischem Schilddrüsenautoantikörper bei gesunden Familienmitgliedern angenommen. Neben den genetischen Prädispositionen scheinen aber auch Umweltfaktoren wie Jod- oder Selenversorgung von Bedeutung zu sein und zur Manifestation einer Immunthyreopathie beizutragen. Ziel der vorliegenden Studie war, mehr über die genetische Prädisposition von Immunthyreopathie, in erster Linie der Thyreoiditis Hashimoto, anhand von immunmodifizierenden Kandidatengenen (CTLA4, MHC2TA, VDR) zu erfahren und die Bedeutung von Umweltfaktoren zu beurteilen. ProbandInnen und Methoden Bei 127 ProbandInnen mit AITD, darunter 96 Fällen mit Thyreoiditis Hashimoto und 31 Fällen mit Morbus Basedow und ebenso vielen alters- und geschlechtsentsprechenden gesunden Kontrollen wurden DANN aus Bollblut isoliert, ebenso bei 26 Familien. Eine Schilddrüsensonographie (Echogenität und Schilddrüsenvolumen) wurde durchgeführt, sowie Schilddrüsenfunktion und -antikörper (TPOAK, TGAK, TRAK), in einer Subgruppe Jod im Harn und Selen im Serum bestimmt. Für die Analyse von Single-nucleotid Polymorphismen (SNPs) im cytotoxischen T-Lymphozyten 4 Antigen (CTLA4) Gen (CTLA4 MH30, CTLA4 CT60, CTLA4 +49) und des Major Histocompatibility Class II Transactivator (MHC2TA) 168 A>G SNPs erfolgte eine Real-Time-PCR mit anschließender Fluoreszenzmessung. Der Fokl-Polymorphismus im Vitamin D Rezeptor (VDR) Gen wurde mittels RFLP (Restriktionsfragmentlängenpolymorphismus) analysiert. Ergebnisse PatientInnen und Kontrollen war im im Durchschnitt 4316 Jahren alt und das Geschlechterverhältnis war mit 10:1 zu Gunsten der Frauen verschoben. Unter den SNPs zeigte sich für die Thyreoiditis Hashimoto, dass Assoziationen mit dem G-Allel von CTLA4 CT60 (RR = 3,05 [95% Cl 1,01 - 10,95] p = 0,028) und CTLA4 MH30 (RR = 2,8 [95% Cl 1,23 - 7,47] p = 0,033) und der Erkrankung bestehen. TPOAK-Erhöhungen > 500 U/ml waren signifikant häufiger mit dem G-Allel von CTLA4 CT60 (p = 0,032) und MH30 (p = 0,019)assoziiert. Auch die Genotypen GG von CTLA4 +49 und FF von Fokl kamen häufiger unter den höheren TPOAK-Gruppen vor, allerdings zeigte sich hier kein signifikantes Ergebnis. Für MHC2TA ließ sich keine Assoziation mit Immunthyreopathien erkennen.

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