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Selected Publication:

Kalmar, P.
Das kindliche Schädel-Hirn-Trauma unter besonderer Berücksichtigung des Screenign mit S-100 B
[ Dissertation ] Medical University of Graz; 2007. pp.

 

Authors Med Uni Graz:
Kalmar Peter
Advisor:
Haberlik Axel
Weinberg Annelie-Martina
Altmetrics:

Abstract:
Epidemiologisch ist das Schädel-Hirn-Trauma bei Kindern noch immer die häufigste Verletzung. Die Differenzierung einer Kopfprellung gegenüber einem leichten Schädel-Hirn-Trauma (SHT) und die mögliche Verschlechterung eines leichten SHT gegenüber einem mittelschweren SHT bereiten im Kindesalter allein aus klinischer Sicht nach wie vor Probleme. Dies basiert auf der unzureichenden alleinigen klinischen Untersuchungsmöglichkeit. Diesbezüglich haben sich zwei verschiedene Behandlungsstrategien durchgesetzt. Entweder die stationäre Beobachtung, die mit einem erheblichen klinischen Mehraufwand betreiben werden muss oder die Anwendung bildgebender Verfahren im speziellen die Durchführung eines Cranialen Computertomogramms (CCT) und der anschließenden Heimbeobachtung. Nachteile der zweiten Methode sind das erhöhte Strahlenrisiko sowie die häufige Narkosepflicht bei Kindern unter 6 Jahren. Die Sinnhaftigkeit beider Strategien wird kontrovers diskutiert. Diese Studie beschäftigte sich mit der Frage, ob das Screening mit S-100 B eine intrakranielle Blutung ausschließen kann um in der Folge sowohl die Anzahl der stationär notwendigen Überwachungen als auch die Durchführung unnötiger CCT-Untersuchungen zu reduzieren. In der Studie wurden allen Patienten prospektiv erfasst, die zwischen 0 und 18 Jahre alt waren und aufgrund eines isolierten oder kombinierten SHT zur stationären Aufnahme kamen. Nach Einholung einer informierten Zustimmung seitens des Patienten oder seines Erziehungsberechtigten erfolgten eine Blutabnahme und eine anschließende Bestimmung des S-100-Blutserumwertes. Im Zeitraum von 22 Monate konnten 719 Kinder und Jugendliche im Alter von 0 bis 18 Jahren in die Studie aufgenommen werden, davon waren 430 (59,8%) männlich und 289 (40,2%) weiblich. Das mediane Alter betrug 75,0 (0/18) Jahre. Die mediane Aufenthaltsdauer der Patienten auf Station lag bei 22,7 (0/33) Tage. Bei 96 Patienten (13,4%) war die Unfallursache sportliche Betätigung. 54 Kinder (7,5 %) erlitten einen Fahrradsturz, 58 Patienten (8,1%) einen Verkehrsunfall). 7 Patienten wurden misshandelt (1,0%). 340 Kinder und Jugendliche (47,3%) verunfallten durch sonstige Stürze. Bei 376 Patienten (52,3%) wurden neurologische Symptome festgestellt. 9 Kinder hatten (1,3%) eine Anisokorie, 28 Patienten (3,9%) waren verwirrt und 12 hatten Sensibilitätsstörungen (1,7%). 123 Kinder und Jugendliche (17,1%) waren zum Zeitpunkt der Aufnahme somnolent, 33 Patienten (4,6%) klagten über Schwindel.

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