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Rottensteiner, M.
DAS SENTINEL LYMPHKNOTENKONZEPT BEIM VULVAKARZINOM
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2008. pp. 78 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Tamussino Karl
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Abstract:
Das Vulvakarzinom ist eine seltene Erkrankung und kommt vor allem im höheren Lebensalter vor. 90% der Vulvakarzinome sind Plattenepithelkarzinome. Die Metastasierung erfolgt vorwiegend lymphogen, zu den inguinofemoralen Leistenlymphknoten. Die traditionelle chirurgische Therapie des Vulvakarzinoms besteht aus einer radikalen Vulvektomie oder Exzision des Primärtumors und einer en bloc Entfernung der inguinofemoralen Lymphknoten. Die Komplikationsrate dieser Operation (Wunddehiszenzen, Wundinfektionen, Lymphödeme u.a.m) ist beträchtlich. 70-80% der Frauen in frühen Stadien des Vulvakarzinomen weisen keinen Befall der inguinofemoralen Lymphknoten auf, und so ziehen nur circa 20-30 % der Frauen mit T1/T2 Vulvakarzinomen einen Benefit aus der Operation. Der Sentinel (Wächter) Lymphknoten ist der erste Lymphknoten im Abflußgebiet des Tumors. Das Konzept der Sentinel Lymphknoten Biopsie beruht darauf, dass wenn der Sentinel negativ ist, auch ein Befall der übrigen Lymphknoten in dieser Region sehr unwahrscheinlich ist. Es ist dies also kein therapeutischer Eingriff, sondern ein diagnostischer Test, der jene Frauen identifizieren soll, die keine systematische inguinofemorale Lymphadenektomie benötigen. Das Ziel ist die Reduktion der Morbidität der systematischen Dissektion der Leiste. Zum Auffinden des Sentinellymphknoten gibt es zwei Techniken, nämlich die Blaufärbung und die Radionukleidmarkierung. In Graz wird die kombinierte Technik angewandt. Der Sentinel wird mit Hilfe einer Gammakamera intraoperativ aufgesucht, exzidiert und zum Schnellschnitt geschickt. Ist der Sentinelknoten positiv, erfolgt eine komplette Dissektion der Leiste, ist der Sentinel negativ, erfolgt die Observation der Patientin. Die Evaluierung der Treffsicherheit (vor allem die Erfassungsrate, sowie die Falsch Negativen Rate) des Sentinel Lymphknotenkonzeptes beim Vulvakarzinom stellte den Schwerpunkte unserer Auswertung dar. Wir konnten in allen 86 Leisten von 52 Patientinnen einen Sentinel identifizieren. 22 von 24 Leisten hatten einen positiven Sentinel. Davon wurden 15 bereits im Schnellschnitt erkannt, 4 in der Stufenserienaufarbeitung und der H/E Färbung, und 3 in der Immunhistochemie. Wir hatten zwei falsch negative Ergebnisse.

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