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Weberhofer, P.
Die Rolle von Klebsiella oxytoca in Antibiotka-Assoziierter Colitis. Vergleich von Polymerase Kettenreaktion als neue Nachweismethode für K. oxytoca zu konventionellem mikrobiologischen Nachweis durch API 20 E
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2008. pp. 53 [OPEN ACCESS]
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Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Hinterleitner Thomas
Hoegenauer Christoph
Altmetrics:

Abstract:
Einleitung: Klebsiella oxytoca wurde kürzlich als neuer Erreger der Antibiotika-assoziierten hämorrhagischen Colitis (AAHC) von Högenauer, C., et al., NEJM, 2006 355(23): p. 2418-26. beschrieben. Der Nachweis von K. oxytoca mittels Stuhlkultur bei AAHC wird durch das Vorkommen vieler anderer Enterobacteriaceae im Darm erschwert. Unser Ziel war es daher, einen neuen spezifischen und sensitiven Test für K. oxytoca zu etablieren. Der herkömmliche mikrobiologische Nachweis von K. oxytoca erfolgt mittels API 20E Test (Analytischer-Profil-Index). Beim API 20E Test handelt es sich um ein Testverfahren mit einer Keimidentifizierung anhand von Wahrscheinlichkeitsangaben nach biochemischen Farbreaktionen. Eine für K. oxytoca hochspezifische neue PCR-Methode wurde 2003 (Kovtunovych et al., Res Microbiol, 2003. 154(8): p. 587-92) beschrieben. Methodik: Ein 344-bp großes pehX Gen von K. oxytoca kodiert das Enzym Polygalakturonase. Dieses Enzym spaltet eine Polygalakturonkette von demethoxyliertem Pektin. Diese Fähigkeit ist spezifisch für K. oxytoca und unterscheidet sich von anderen Klebsiella spp. Insgesamt wurden von uns 143 Klebsiella Stämme, die zuvor mit dem API 20 E Test identifiziert wurden, mit den Primerpaaren PEH-C und PEH-D mittels PCR für das pehX Gen getestet. Ergebnisse: Gemäß API 20E waren von den 143 Stämmen 77 K. oxytoca, 64 K. pneumoniae und 2 K. terrigena. Die PCR konnte hingegen nur 68 Stämme als K. oxytoca identifizieren, die restlichen 75 Klebsiella spp. waren nicht K. oxytoca zuzuordnen. Fünf Proben wurden anhand der PCR Ergebnisse als K. oxytoca neu identifiziert. Vierzehn Proben, die nach API 20E Bestimmung vermeintlich K. oxytoca waren, konnten mittels PCR nicht als solche bestätigt werden. Insgesamt unterscheiden sich die zwei Nachweismethoden in 19 von 143 Stämmen, das entspricht 13 %. In einer zusätzlich durchgeführten Indol-Reaktion dieser 19 diskrepanten Keime korrelierten die Ergebnisse überwiegend mit den API 20E Ergebnissen. Diskussion: Die Aussagekraft dieser PCR ist auf den Nachweis des K. oxytoca spezifischen pehX Gen beschränkt. Eine Zuordnung zu anderen Klebsiella spp. ist mit dieser Methode nicht möglich. Die PCR ist aufgrund der oben beschriebenen Ergebnisse für den Nachweis von K. oxytoca möglicherweise nicht so spezifisch wie bisher beschrieben. Nach den derzeitigen Ergebnissen bleibt weiterhin offen, ob die PCR für K. oxytoca das spezifischere Nachweisverfahren als der API 20E Test darstellt. Ob eine 16S rRNA-Analyse die Spezifität der Nachweisverfahren weiter verbessert, bleibt abzuwarten.

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