Gewählte Publikation:
Groiss, K.
Vergleich des Gefäßstatus mit der technischen Durchführbarkeit einer Nierentransplantation.
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2008. pp.46
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Müller Helmut
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- Abstract:
- Einleitung Bei niereninsuffizienten PatientInnen ist sowohl die Inzidenz als auch die Progredienz arterieller Erkrankungen, insbesondere der Mediasklerose Mönckeberg und der Atherosklerose (AS), im Vergleich zur Normalbevölkerung, erhöht. Im Rahmen einer chirurgischen Evaluation für eine Nierentransplantation (NTX) müssen sowohl signifikante Stenosen, als auch chirurgisch problematische Wandverkalkungen, ausgeschlossen werden, daher wurde an der Abteilung für Transplantationschirugie des Universitätsklinikums Graz ein standardisiertes Konzept einer präoperativen chirurgischen Evaluation etabliert. Methoden Die chirurgische Evaluation beinhaltete die Anamnese, sowie eine klinische Untersuchung mit Palpation der Leistenpulse und die Beurteilung einer nativ-CT der Beckengefäße zur Einschätzung der Gefäßwandverkalkung. In einer retrospektiven Analyse wurden die Daten von 61 PatientInnen erhoben und statistisch ausgewertet. 3 Subgruppen wurden gebildet. PatientInnen, welche bereits nierentransplantiert wurden (N=15), welche für eine NTX gelistet sind (N=37) und welche aufgrund von Kontraindikationen abgelehnt wurden (N=8). Ergebnisse Die proximalen Arterien der Beckenentage wiesen einen signifikant höheren Verkalkungsgrad als die distalen Gefäße auf (p<0,001). Der Vergleich des Gefäßstatus zwischen den 3 Patientengruppen zeigte eine signifikant höhere Verkalkung der iliacalen Gefäße bei den abgelehnten PatientInnen (p<0,01). Der Vergleich des präoperativ abgeschätzten Verkalkungsgrades der für die Anastomose verwendeten Arterie mit dem im Operationsbericht dokumentierten Verkalkungsgrad ergab einen starken Trend zu statistischer Korrelation (Cohens Kappa, r=0,53, p=0,077). Schlussfolgerung Nach den bisherigen Erfahrungen führt das beschriebene Procedere zu einer guten präoperativen Einschätzung des Zustandes der Beckenarterien bei NTX-PatientInnen. Seit Etablierung der chirurgischen Evaluation gab es weder Operationsabbrüche, noch die Notwendigkeit einer gefäßchirurgischen Intervention im Rahmen einer NTX.