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Gewählte Publikation:

Fussi, P.
Surveillance der Antibiotika- Empfindlichkeit von Streptococcus pneumoniae (Pneumokokken) in Österreich
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2008. pp.86 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Grisold Andrea
Marth Egon
Altmetrics:

Abstract:
Die zunehmende Problematik des weltweiten Auftretens von resistenten Streptococcus pneumoniae- Stämmen (Pneumokokken) bildete den Hintergrund der vorliegenden Arbeit, mit einer retrospektiven Analyse von 10 Jahren Resistenztestung und Auswertung demographischer Daten von S. pneumoniae am Institut für Hygiene, Mikrobiologie und Umweltmedizin, Medizinische Universität Graz. Im Zeitraum 1997- 2006 wurden am Hygiene Institut Graz dabei insgesamt 1439 S. pneumoniae- Erstisolate detektiert und auf ihre Antibiotika- Empfindlichkeit getestet. Bei Penicillin lagen die Resistenzraten über den gesamten Beobachtungszeitraum bei insgesamt 3,0%, wobei sich in den einzelnen Jahren jeweils nur einzelne Pneumokokken- Stämme mit einer verminderten (MHK 0,125 mg/L bis 1,0 mg/L) oder kompletten Resistenz (MHK >= 2 mg/L) gegen Penicillin fanden. Bei Tetrazyklin waren im Jahr 2000 4,5% der Pneumokokken- Stämme resistent, mit einem leichten Anstieg auf 8,8% im Jahr 2006. Stärker der Anstieg bei Erythromycin, hier lagen die Resistenzraten zwischen 3,5% (1997) und 12,2% (2006), bei Clindamycin waren 1,8% (1997) bzw. 5,4% (2006) der Pneumokokken- Stämme resistent. Ein Anstieg der Resistenz auch bei Trimethoprim/ Sulfamethoxazol, die Resistenzraten lagen 1998 bei 7,1%, im Jahr 2006 fand sich eine Resistenzrate von 9,5%. Im internationalen Vergleich zeigen sich somit zwar keine dramatischen Anstiege, was die Resistenz von S. pneumoniae gegen Penicillin betrifft, bei den anderen Antibiotika, wie Erythromycin, Clindamycin, Tetrazyklin oder Trimethoprim/ Sulfamethoxazol zeigen sich aber doch beobachtenswerte Anstiege in den Resistenzraten. Die Einspeisung lokaler Resistenzdaten aus routinemäßigen Untersuchungen und Resistenztestungen in internationale Datenbanken stellt einen wichtigen Bestandteil in der Surveillance der Ausbreitung antibiotikaresistenter Stämme dar.

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