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Streussnig, M.
Prognostische Wertigkeit der EKG-Diagnose des Myokardinfarktes (STEMI vs. NSTEMI) bei angiographisch verifiziertem Verschluss des Ramus circumflexus
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2008. pp.107 [OPEN ACCESS]
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Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Zweiker Robert
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Abstract:
Die Therapie der ACS-Patienten richtet sich nach deren Präsentation mit IAP, NSTEMI oder STEMI, wodurch sich Unterschiede im klinischen Outcome ergeben können. Die Beleuchtung der Frage nach dem Outcome ist u.a. beim CX-Verschluss interessant, da dieser, zum Teil aufgrund der schlechteren Erfassung im EKG, häufiger zu einem NSTEMI führt und folglich eine andere Therapiestrategie als beim STEMI zum Einsatz kommt. Das Patientenkollektiv dieser prospektiven Studie umfasste 125 Patienten mit einem Verschluss des CX (n=125), die wegen eines akuten Koronarsyndroms im Zeitraum vom 01.01.2006 bis 31.01.2006 im Herzkatheterlabor des LKH Graz angiographiert wurden. Ziel dieser Studie war die Evaluierung des Zusammenhangs zwischen CX-Verschluss, ACS-Präsentation (STEMI, NSTEMI oder IAP) und klinischem Outcome (Rehospitalisierungen, Reinfarkte, Reinterventionen und Todesfälle). Von den 125 Patienten präsentierten sich 34 (27,2%) mit IAP, 71 (56,8%) mit einem NSTEMI and 20 (16%) mit einem STEMI. Es zeigte sich, dass Patienten der IAP/NSTEMI-Gruppe älter sind und eine höhere Komorbidität, v.a. hinsichtlich kardialer Vorerkrankungen, aufweisen. Die Rate der Rehospitalisierungen innerhalb der durchschnittlichen Follow-up-Zeit von 14,38 Monaten betrug 20% (STEMI-Gruppe) vs. 69,5% (IAP/NSTEMI-Gruppe), die der Reinfarkte 5% vs. 24,8% und jene der Reinterventionen 25% vs. 51,4%. Die primäre Hospitalmortalität lag bei 15% vs. 2,86%; die Mortalität während des Beobachtungszeitraumes betrug 5% vs. 8,57%. Die analytische Statistik wies einen statistisch signifikanten Einfluss des Risc-Scores auf die Endpunkte Rehospitalisierung (p=0,01), MACCE (p=0,04) und Tod (p=0,003) nach. Höhere Risc-Score-Werte fanden sich signifikant häufiger in der IAP/NSTEMI-Gruppe (p=0,008). Die Gruppenzugehörigkeit per se beeinflusste das Outcome der Patienten aber nicht signifikant. Die Ergebnisse dieser Studie lassen auch beim CX-Verschluss insgesamt eine Tendenz zu einem schlechteren Outcome der IAP/NSTEMI-Patienten erkennen. Entscheidend für das Outcome eines Patienten ist jedoch nicht die ACS-Form, sondern die Höhe des jeweiligen Risc-Scores, d.h., das vorliegende Ausgangsrisiko. Beim CX-Verschluss ist daher das therapeutische Vorgehen nach den momentan gültigen Guidelines, mit Einsatz der invasiven Therapie (PCI) entsprechend dem Risikoprofil der IAP/NSTEMI-Patienten und ehest möglicher Revaskularisation der STEMI-Patienten, somit gerechtfertigt. Die weitere Optimierung der Umsetzung dieser Guidelines in der Praxis sollte daher weiterhin zielstrebig verfolgt werden.

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