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Evaluierung innovativer molekularer Analyseverfahren und -ansätze zur Überwachung von Antibiotikaresistenzen im Abwasser

Abstract
Universelle DNA/RNA Diagnostik. Es soll die technische Realisier- und Leistungsfähigkeit einer neuen universell einsetzbaren molekularbiologischen Nachweisstrategie für die robuste und sensitive DNA/RNA-Diagnostik biologischer („emerging“) Gefährdungen aller Art für das Abwassermonitoring von Morgen demonstriert werden. Dies wird am Beispiel bakterieller Antibiotikaresistenzen (ARB) – auf Basis einer zukunftsweisenden neuartigen molekularbiologischen Toolbox – durchgeführt. Einerseits stellt die ARB-Problematik eine der größten zukünftigen medizinischen globalen Herausforderungen dar (= größte Relevanz), andererseits sind bereits neue leistungsfähige methodische Teillösungen vorhanden, die in kurzer Zeit zur vorgeschlagenen Toolbox kombiniert werden können (= schnelle Umsetzbarkeit). Da diese auf einer Analyse genetischer Sequenzen basiert, ist eine schnelle Ausweitung auf andere biologische Gefährdungen möglich (nach Anpassung der Sampling- und Probenaufarbeitung).
Wasserkreislauf-basierter Ansatz. Die vorgeschlagene Nachweisstrategie soll darüber hinaus erstmals simultane Rückschlüsse auf, i) Verbreitung und Infektionsprävalenz des überwachten Bevölkerungskollektivs im Einzugsgebiet der Abwasserentsorgung (d.h. eigentliche Abwasser-epidemiologie - „Upstream-Verfahren“), als auch, ii) die Gefährdung für Mensch- und Natur (z.B. Nutzung als Badewässer, Trinkwasser oder Fischereigewässer) im Zuge der Ausbreitung über den nachgeschalteten Vorfluter und Wasserkreislauf, ermöglichen (d.h. nutzungsbasierte Gefährdungs- und Risikoanalyse der beeinflussten Wasserressource).
One-Health Monitoring & Management. Da ARB – wie auch viele andere biologische Gefährdungen – humanen und tierischen Ursprung haben und beidseitige Relevanz besitzen können, wird das vorgeschlagene Tool auf alle Arten fäkaler Abwässer entwickelt und ermöglicht eine Zuordnung und Differenzierung (molekulares fäkales Source-Tracking). Dadurch wird eine universell anwendbare Toolbox im Sinne eines One-Health Ansatzes ermöglicht.
Bis Dato vorhandene Limitierungen. Verfügbare molekularbiologische Anwendungen sind i.d.R. i) sensitiv und spezifisch, aber auf wenige Targets beschränkt (z.B. qPCR, RT-qPCR), oder, ii) universell, auf viele Targets einsetzbar, aber wenig sensitiv (z.B. gängige Hochdurchsatz-Sequenzierungsmethoden). Zum anderen erfolgt der Nachweis biologischer Gefährdungen im Abwasser bislang weitgehend ohne Berücksichtigung der Quantität und Qualität der fäkalen Belastungssituation (d.h. Ausmaß, Charakteristik und Herkunft der fäkalen mikrobiologischen Beeinflussung).
Lokale Teilprojektleitung:
Zarfel Gernot
Laufzeit:
01.01.2024-31.12.2025
Art der Forschung
Grundlagenforschung
Mitarbeiter*innen
Zarfel, Gernot, Projektleiter*in
Kittinger, Clemens, Sub-Projektleiter*in
Koller, Michael, Projektmitarbeiter*in
Beteiligte MUG-Organisationseinheiten
Diagnostik und Forschungsinstitut für Hygiene, Mikrobiologie und Umweltmedizin
Gefördert durch
Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft mbH (FFG/mit peer review), Sensengasse 1, 1090 Wien, Österreich
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